Montelibretti: Guter EM-Auftakt für Vielseitigkeits-Nachwuchs

 Deutsches Juniorenteam führt nach Dressur / Junge Reiter auf Platz drei  Nachrichten, Sport

Smilla Maline Philipp und Sir Boggles geben bei den EM Vielseitigkeit der Junioren nach Dressur den Ton an. Foto (c9 FEI/Massimo Argenziano

Für die deutschen Nachwuchs-Vielseitigkeitsreiter haben die Europameisterschaften im italienischen Montelibretti bei Rom gut begonnen. Nach der Dressur führt die deutsche Juniorenmannschaft das Starterfeld sowohl in der Team- als auch Einzelwertung an. Die Jungen Reiter starten am Samstag von Platz drei ins Gelände. Aber auch hier hat ein deutsches Paar die Nase vorn: Einzelreiterin Isabella von Roeder mit Bob. 

Erwartungsgemäß die beste Dressur der deutschen Teilnehmer lieferte Smilla Maline Philipp (Elsdorf) mit ihrem eleganten Samba Hit-Sohn Sir Boggles ab. Sie startete als zweite deutsche Teamreiterin bereits am Donnerstag, setzte sich mit 23,5 Minuspunkten direkt an die Spitze und behielt diese Position auch bis zum Ende der Dressur bei – gefolgt von Leopoldo Petrini aus Italien mit Emerald Jonny (24,8) und Jeanne Brunel aus Frankreich mit Dexter Z (24,9).

Mit dem erfahrenen Hannoveraner Entertain You (v. El Bundy I) erzielte Emely Kurbel bei ihren ersten Europameisterschaften 25,8 Minuspunkte und startet damit von Platz sieben ins Gelände. Etwas guckig reagierte Mathies Rüders Bon Ton auf die Zuschauer und Fans an der kurzen Seite und wurde später auch im Mittelgalopp etwas zu flott. Für die ansonsten sehr gelungene Dressur des Titelverteidigers von der Insel Fehmarn, der als Schlussreiter fürs deutsche Team startet, gab es glatte 28 Punkte – der vorläufige Platz neun. Den Anfang hatte am Donnerstag Matti Garlichs (Salzhausen) mit seinem elfjährigen Westfalen Ludwig gemacht. Er kam mit einem Ergebnis von 29,8 Minuspunkten (Platz 19) dicht an seine Bestleistung auf diesem Niveau heran und sorgte damit gleich zu Beginn für gute Stimmung im deutschen Lager.

Mit diesen Ergebnissen geht das deutsche Team mit nur 77,3 Minuspunkten als Spitzenreiter ins Gelände, gefolgt vom Vorjahressieger Großbritannien mit 81,4 Minuspunkten und Frankreich mit 82,3 Minuspunkten auf Platz drei. Insgesamt bewerben sich 75 Paare und zwölf Mannschaften um die Titel bei den Junioren. 

Auch die beiden deutschen Einzelreiter konnten sich eine gute Ausgangsbasis verschaffen. Ella Krüger (Hamburg), die mit ihrem Vollblüter Königsblauer xx das Viereck mit 29,4 Minuspunkten verließ (Platz 17). Bernd Rehkamp (Bersenbrück) und Feuertänzer kamen auf 31,9 Minuspunkte (Platz 30),

„Es haben alle toll abgeliefert und das abgerufen, was aktuell möglich ist. Nur Bon Ton machte es heute seinem Reiter etwas schwer, er war ausgesprochen ‚an‘, aber Mathies hat das insgesamt super gelöst. Und morgen ist ein neuer Tag. Das Gelände ist einer Europameisterschaft würdig, auch der Unterschied zwischen den Kursen der Junioren und Jungen Reiter ist klar erkennbar, beide sind jedoch nicht überzogen. Es sind alles klare und faire Aufgaben, aber die Reiter müssen trotzdem hellwach, gut in der Balance und fit sein, wenn sie vorne mitreiten wollen. Wir sind aber gut vorbereitet und daher für morgen zuversichtlich“, sagte Equipechef Karl-Heinz Nothofer.

Junge Reiter: Vorläufiger Platz drei fürs Team, Top-Ausgangsbasis für Einzelreiter  
Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugten auch die Jungen Reiter im Viereck. Mit insgesamt 90,6 Minuspunkten musste das deutsche Quartett allerdings den Briten überlassen. Sie haben vorläufig 86,7 Minuspunkte auf dem Konto. Und auch die Iren rangieren nach der Dressur mit 90,2 Minuspunkten einen Wimpernschlag vor den Deutschen auf Platz zwei. Ihr Abstand - 0,4 Strafpunkte - sind genau der „Preis“, den man bei Überschreiten der erlaubten Zeit pro angefangene Sekunde mehr bezahlt. Es ist also alles offen.

Das beste Ergebnis erzielte Paula Reinstorf (Neustadt), Vize-Europameisterin des Vorjahres, mit Ilara W und 29,9 Minuspunkten. Genauso viele nimmt die amtierende Deutsche U18-Meisterin Kaya Thomsen mit Cool Charly Blue mit ins Gelände. Beide belegen damit den vorläufigen Platz 14. EM-Neuling Pia Schmülling, Deutsche Vize-Meisterin der Jungen Reiter, aus Großheide in Weser-Ems wurde für ihre Vorstellung von For Ever Pleasure mit 30,8 Minuspunkten belohnt – Platz 17. Ebenfalls erstmals dabei ist die DM-Dritte Carla Hanser aus dem baden-württembergischen Wasserburg. Als erste Starterin fürs deutsche Team erzielte sie im Sattel von Castagnola 32,5 Minuspunkte (Platz 21).

Noch besser in der Dressur als die deutschen Teamreiter waren die beiden Einzelreiter. Den ersten Dressurtag hatte Ben Philipp Knaak aus Norderstedt mit Cocolares und 27,5 Minuspunkten als Overnightleader beendet, am zweiten Tag musste er allerdings drei seiner Mitbewerberinnen den Vortritt lassen. Allen voran der zweiten deutschen Einzelreiterin Isabella von Roeder aus Frankfurt, die mit ihrem Oldenburger Bob nicht zu toppen war. Mit nur 25,5 Minuspunkten geht sie als Führende ins Gelände, gefolgt von Chloe Fagan mit Comte Ligniere Z aus Irland (25,7) und Lisa Gualtieri mit A D’Aunis aus Frankreich (27,0).

Insgesamt umfasst das Starterfeld bei den Jungen Reitern 48 Paare, acht Nationen stellen ein Team. fn-press/Hb


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