Wellness, Reha, Prävention - diese Methoden machen Ihr Pferd fit

Ob zum Steigern des Wohlbefindens oder um ein Leistungs-Plus zu erreichen, als präventive Maßnahme oder zur Wiederherstellung der Gesundheit -  in diesem Special stellen wir Ihnen hilfreiche Ansätze vor, die  Ihrem Pferd auf ganz unterschiedliche Weise gut tun.

Helfende Hände

Das reibungslos funktionierende Zusammenspiel von Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern und Nerven steht im Mittelpunkt von physiotherapeutischen Ansätzen in der Pferde-Reha.

Ob, Osteopathie oder Chiropraktik, ob Tellington-Touch oder Masterson-Massagen -  manuelle Behandlungen haben in der Pferde-Reha in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Genau genommen sind sie aber gar keine neue „Erfindung“ sondern vielmehr uralte Heilmethoden. Schon im Altertum wurde mit Griff- und Massagetechniken  gearbeitet, wenn es darum ging, Schmerzen am Bewegungsapparat zu lindern und eine gesunde Balance aus Mobilität und Stabilität wieder herzustellen. Hierzu werden Blockaden gelöst, Kräfte aktiviert und Impulse zur Selbstheilung gesetzt. Dr. Matthias Baumann übrigens empfiehlt, jedes Pferd vierteljährlich in den Genuss einer manuellen Therapie vom Fachmann kommen zu lassen.

Viele Reiter haben bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen: `Physio´ ist nicht immer angenehm. Das Lösen von Verhärtungen und Lockern von Verkrampfungen, das Dehnen und Stretchen kann durchaus schmerzhaft sein und zieht neben nachhaltig positiven Wirkungen zunächst häufig einen ordentlichen Muskelkater nach sich. Das geht Ihrem Pferd nicht anders. Deshalb planen Sie eine solche Behandlung nicht am Freitagabend vor dem Turnier sondern so, dass Ihr Pferd in den Folgetagen genügend Zeit hat, sich im Rahmen moderater Bewegung zu erholen.

Locker gerollt

Auch dem Thema Faszien haftet ein gewisser Trendstatus an, und keine Physio-Praxis, kein Fitness-Center, in denen nicht Rollen, Kugeln und Co aus geriffeltem, genoppten oder gewellten Hartschaum zum Inventar gehören. Diese „Faszination“ hat auch die Pferdeszene längst erobert und das Bindegewebe der Vierbeiner – denn nichts andere sind die Fasziennetze, welche die Muskulatur umweben - rückt in den Fokus von Behandlungen. Aus Kollagen, Elastin und Flüssigkeit bestehend, umschließt das milchig weiße Bindegewebe  Muskeln, Knochen und Organe, verbinden sie untereinander und hält so alle „Bauteile“ an ihrem Platz. Doch nicht nur das! Faszien sind wahre Alleskönner: Sie unterstützen die Muskeln als Puffer und Gleitschicht, sodass alles „reibungslos“ bewegt werden kann. Außerdem übernehmen sie in Dehnung auch tragende Funktion oder geben, ähnlich einem Gummiband oder einer Sprungfeder, aufgenommene Bewegungsenergie wieder ab. Blut- und Lymphgefäße sowie Nerven verlaufen innerhalb der Faszien und können durch Verklebungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Und zu guter Letzt sind sie dank vieler Rezeptoren und Sensoren ein Kommunikations-Hotspot des Körpers. Faszien könnten unter anderem mittels Massagetechniken – händisch oder eben durch rollende Hilfsmittel – fit gemacht werden  Solch eine Anwendung hat zwei Ziele: Zum einen soll die Flüssigkeit, die in den Faszien ist, nach dem Schwamm-Prinzip erneuert werden. Durch schiebenden Druck werden Schlackstoffe weitergeschwemmt und frische Flüssigkeit strömt nach. Zum anderen können verklebte Faszien dadurch wieder verschiebbar gemacht werden.

Bunte Streifen am Pferd: Neuer Look? Nein, funktionales Tapen (Foto: ZFPM Königslutter)

Bunt beklebt

Zur Verletzungsprophylaxe und Rehabilitation werden Kinesiologische Tapes auch im Pferdesport angewendet. Die flexiblen Tapes können Schmerzen lindern, den Muskeltonus regulieren und das muskuläre Gleichgewicht sowie das Körpergefühl verbessern und dadurch auch die Gelenkfunktion unterstützen. Narben und fasziale Verklebungen können behandelt und Schonhaltungen aufgelöst werden. Durch eine geförderte Durchblutung und den verbesserten Abtransport von Stoffwechselendprodukten wird die Regenerationsfähigkeit des Gewebes erhöht. Ihre vollständige Wirkung entfalten die flexiblen Tapes allerdings erst in Kombination mit der Bewegung. Bei vielen Tapeanlagen bilden sich während der Bewegung des Pferdes immer wieder Wellen im Material (sogenannte Convolutions), die Haut und Unterhaut in allen Schichten anheben und wieder absinken lassen. Dadurch entsteht ein Mikromassageeffekt und eine raumschaffende Wirkung, die Venen und Lymphgefäße im beklebten Bereich öffnet und für eine verbesserte Durchblutung und einen effektiveren Abtransport von Lymphflüssigkeit sorgen kann. Übrigens: Die Kinesio-Tapes  sind unabhängig von ihrer Farbe identisch vom Material. Es gibt keine unterschiedlichen Stärken oder Spannungen der Tapes.  

Kompression – Gesundheit unter Druck

Wer ein Pferd in pinkem „Neoprenanzug“ sieht schüttelt zunächst häufig den Kopf über dies bislang noch recht ungewöhnliche Outfit. Doch: Der Trend zum körperbetonten Allover-Suit ist keine modische Marotte! Kompression ist das Prinzip, das hinter diesem auffälligen Equipment steckt – und das seinerzeit auch schon bei Omas alten Stützstrümpfen wirksam Gutes tat:

Zunächst einmal bewirkt der Druck auf den Körper eine verbesserten Blutzirkulation. Das führt zu einer optimierten Versorgung des Organismus mit Sauerstoff. Außerdem wärmt der Körper schneller auf. Darüber hinaus  drückt die  Kompression das Blut in den Venen zum Herzen hin. Das wiederum beschleunigt den venösen Rückfluss, wodurch Stoffwechselprodukte schneller vom Muskel abtransportiert werden. Eindeutige Verbesserungen lassen sich auch bei der Erholung feststellen. Das liegt an der bereits erwähnten, optimierten Durchblutung. Denn so wird Laktat schneller abgebaut sowie abtransportiert und Muskelschäden werden rascher repariert. 

Wasser Marsch

Beim Aquatraining nimmt Ihr Pferd seine Hufe im Rahmen eines Reha- oder Fitnessprogramms selbst in die Hand: Die Bewegung im Aquatrainer ist eine wahre Wohltat für Pferde mit schweren Beinen und verspannten Rücken. Je niedriger der Wasserstand und je niedriger die Geschwindigkeit, desto geringer ist die Belastung des Pferdes. Je höher das Wasser und je höher die Geschwindigkeit, desto höher die Belastung für das Pferd. Bis zum Karpalgelenk wird das Pferd mindestens geflutet. Eine Entlastung durch die gewichtstragenden Eigenschaften des Wassers erfolgt erst, wenn das Pferd über die Bauchhöhe hinaus geflutet wird. Erleichterungen des Körpergewichts bis zu 85 Prozent können durch entsprechende Fluthöhe erreicht werden. Dem Wasser können übrigens gesunde Zusätze beigefügt werden. Spezielle Salze stehen dabei ganz hoch im Kurs, um ein gesundes Solebad zu produzieren. 

Warme Wohltat - der Gang in die Pferdesauna. Auch Reiter können die hölzerne Kammer bei moderaten Temperaturen durchaus benutzen. (Foto: andreas-pferdesauna.de)

Manche mögen´s warm

Wärme ist ein ganz traditioneller Wohlfühlvermittler und wird auch von Pferden als durchweg angenehm und entspannend empfunden. Die Thermotherapie kann sich auf die Körperoberfläche beschränken oder aber in die Tiefe gehen. Die Wärme kann  lokal oder über  den gesamten Körper angewendet werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein therapeutisches Optimum im Wärmespektrum zwischen 43° und 48° liegt. Nie sollte die Temperatur zur Wärmebehandlung 50°Celsius überschreiten.

Eine der bekanntesten Art der strahlenden Wärmeanwendung ist ohne Frage das Solarium. Um sich gesunde und vitalisierende Lichtquelle auszuzeichnen, muss das Gerät alle Anteile der spektralen Strahlungsvielfalt der natürlichen Sonne enthalten. Dann wirkt sich das sonnige Licht auf Knopfdruck in seiner biologischen Wirkung durchaus positiv auf den Pferdeorganismus aus. Und zwar weit über die Aspekte des Wärmen und Trocknens hinaus: Die lichte Bestrahlung stärkt unter anderem das Immunsystem und sorgt dadurch für eine Erhöhung der körpereigenen Widerstandskraft. Die Kapillaren werden erweitert, die Durchblutung angeregt und der Kreislauf stabilisiert. Der Muskeltonus nimmt zu. Auch eine Verbesserung des Blutbildes kann erfolgen. Schlackenstoffe werden zügig abtransportiert, Milchsäure, wie sie nach starker Trainingsbeanspruchung in erhöhtem Maße vorkommt, schnell abgebaut.

Im Thermium wird anders als im Solarium nicht nur der Rücken des Pferdes bestrahlt sondern das Pferd „badet“ regelrecht in den wohltuenden Infrarot-Strahlungen. Diese wirken in einer Kabine auf das Pferd ein.

Zwischen 40 und 64 Grad herrschen in den Soft-Sauna, in welcher das Pferd rund eine halbe Stunde auf hochsommerliche Temperaturen „erhitzt“ wird. Der entspannende Wärmeeffekt wird durch verdampfende Kräuter und duftende, ätherischen Öle noch angereichert. Zur Stärkung des Immunsystems und zur Vorbeugung gegen Infekte eignet sich die Schwitzkur ebenso wie zum Entschlacken und Abnehmen. Chronische Atemwegsprobleme werden ebenso gelöst wie Muskelverspannungen. Übrigens In manchen Saunen ist auch an das menschliche Begleitpersonal gedacht und eine separate Ruhebank eingezogen. 

Coole Ansätze

Kälte stillt Schmerzen, lindert Entzündungen, drosselt Blutungen und verhindert die Bildung von Ödemen. Entsprechend vielseitig sind die Anwendungsmöglichkeiten in Form von kalten Güssen oder Umschlägen zur Behandlung unter anderem von Sportverletzungen, akuten Entzündungsschüben oder auch zur Fiebersenkung. Bei der Kältetherapie nutzt man die Tatsache, dass sich unter Kälteeinwirkung die Gefäße zunächst zusammen ziehen und dadurch die Durchblutung verringert wird. Durch die Kälteeinwirkung werden Stoffe, die die Entzündungsreaktionen im Körper vermitteln, in ihrer Aktivität gehemmt. Die Entzündung breitet sich gar nicht erst im Körper aus und die Ansammlung von entzündungsbedingter Gewebeflüssigkeit wird im günstigen Fall verhindert. Die Schmerzwahrnehmung in Muskeln und Gelenken nimmt ab, denn offenbar senkt Kälte die Schmerzweiterleitung in den verschiedenen Nervenfasern. Zu der simpelsten Form der Kältetherapie, die beim Pferd vornehmlich an den Gliedmaßen zum Einsatz kommt, gehört das Kühlen mit Wasser. Bei Sehnendefekten, Zerrungen, oder beispielsweise drohenden oder bereits bestehenden Schwellungen hilft ein kühler Guss aus dem Wasserschlauch oft wahre Wunder. Ebenfalls bewährt, der Einsatz von Kühlgamaschen.

Beim Einsatz von Eis müssen Sie unbedingt auf ausreichenden Hautschutz achten. Eiswürfel und Co dürfen niemals direkt auf die betroffene Region treffen, sonst drohen Erfrierungen, in Form von Gefäßschädigungen.  

Plus durch Plasma

Sie gilt als die Wunderwaffe im Kampf gegen schlecht heilende Wunden und schmerzhafte Hautirritationen: Die kalte Plasmatherapie. Bei dem Begriff Plasma denkt man häufig an das sogenanntes „Blutplasma“ oder „Eigenplasma“, das beispielsweise bei Sehnenschäden zur Unterstützung des Heilungsprozesses zum Einsatz kommt. Kaltplasma, auch physikalisches Plasma oder Atmosphärendruckplasma genannt, ist jedoch  etwas vollkommen anderes: Hierbei handelt es sich um ein ionisiertes Gas. Dieses besitzt als elektrisch leitendes Medium besondere Eigenschaften, die auch der Gesundheit zu gute kommen können. Der gasförmige Mix aus angeregten Moleküle aus geladene Teilchen, .aus Wellen und moderater Temperatur ist ganz einfach beschrieben, stimulierend wirksam. Zu den heilsamen Effekten der Kaltplasma- Therapie zählen unter anderem: Das Abtöten eines breiten Spektrums von Mikroorganismen einschließlich multiresistenter Bak­terien und die Regeneration verletzten Gewebes durch Anregung des Zellwachstums. Auch der Krebstherapie kommt das physikalische Plasma zum Einsatz weil es den regulierten Zelltod initiieren kann.

Mittels handlicher Medizintechnik ist die Kaltplasma-Therapie problemlos am Pferd anwendbar.

Geräte, die in ihrer Optik an ein Fieberthermometer, einen Füller oder einen Kassenscanner erinnern strahlten den ionisierenden Gas-Cocktail aus. So können beispielsweise schlecht heilende Wunden von physikalischem Plasma unterstützend behandelt werden. Auch Hautirritationen beispielsweise bei Mauke, Ekzemen oder Pilzbefall erfahren hier einen Heilungsimpuls.

Wunderwaffe im Kampf gegen schlecht heilende Wunden und schmerzhafte Hautirritationen: Das kalte Plasma. (Foto ASmax)

Gesunde Impulse

Sie brummen und surren, sie rütteln und schütteln und manche funktionieren äußerlich auch völlig unbemerkt: Moderne Therapiedecken. Viele von ihnen haben ein Herz aus Technik. Andere arbeiten mit reflektierende Wärme-Inlaits  oder Akupressur-Stempel.

Generell unterscheidet man zwischen Massagedecken, die mit feinsten Vibrationen mechanisch auf den Pferdekörper einwirken und Gesundheitsdecken, die beispielsweise auf elektrophysischer oder mikrozellulärer Ebene Effekt erzielen. Die Wirkprinzipien sind vielfältig und relativ schwer überschaubar. Schwingungen, Impulse, Vibrationen entspringen diversen Quellen und sorgen für vitale Effekte und regenerative Wirkungen.

Inzwischen der Dino auf dem Markt der Gesundheitsdecken und in der Praxis vielfach bewährt sind die Magnetfeld- Decken. Grundannahme bei der hier zum Tragen kommenden Magnetfeld-Resonanztherapie ist folgende: Gesunde Gelenke oder Organe sind von einem spezifischen elektromagnetischen Feld umgeben. Bei Überbeanspruchung oder im Krankheitsfall  ist diese typische Frequenz gestört. Die Magnetfeld-Resonanz-Therapie stellt nun die richtige Wellenschwingung wieder her. Das Immunsystem wird aktiviert, die Durchblutung gefördert, Wundheilung deutlich beschleunigt. Schmerzen werden gelindert und das allgemeine Wohlbefinden steigt. vornehmlich bei Gliedmaßenerkrankungen werden gute Behandlungserfolge erzielt. Auch bei der Regeneration von Sportpferden hat sich dieser Therapie-Ansatz bewährt.

Viele Hersteller machen um die genaue Wirkmethoden ihrer Decken ein ganz großes Geheimnis. Den entscheidenden Hinweis, ob eine Decke „funktioniert“, oder eben nicht, liefert: Ihr Pferd. Es zeigt in der Regel schon nach wenigen Minuten, ob es sich unter der angewendeten Wellness- oder Gesundheitsdecke wohl fühlt: Es beginnt abzukauen, zu gähnen und lässt als weiteres Zeichen der Entspannung den Hals fallen. Manche Pferde „erleichtern sich“, beginnen zu dösen und genießen mit teilweise geschlossenen Augen die Behandlung. Neben diesen unmittelbaren Anzeichen merkt man den Effekt beim Blick auf die Bewegung, die spätestens nach einigen Anwendungen lockerer und elastischer sein sollte als ohne „Be-Deckung“. Darüber hinaus sollte das Allgemeinbefinden im Rahmen einer Behandlungskur topp in Schuss kommen.

Stich für Stich

Akupunktur ist eine bewährte Möglichkeit, Energieblockaden beim Pferd zu lösen und eignet sich nicht nur zur Therapie sondern ohne Frage auch als Wellnessanwendung.

Auf dem Pferdekörper befinden sich über 400 Akupunkturpunkte. Sie können auf verschiedene Arten stimuliert werden. Üblicherweise geschieht dies durch den Einstich von speziellen Akupunkturnadeln. An den bekannten „Stichpunkten“ im verzweigten Meridiansystem setzt der behandelnde Therapeut gezielt Nadeln, um Schmerzen zu lindern, Krankheiten – auch chronische – zu heilen. Durch den Heilimpuls wird der Organismus dazu veranlasst, sein energetisches Gleichgewicht wiederzuerlangen.  Die Akupunktur gehört zu den Regulationstherapien. Sie kann funktionelle Störungen heilen, das bedeutet: Ihr Einsatz ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Organismus seine Aufgaben nicht vollständig oder nicht richtig erfüllt. Ist bereits die Struktur eines Organs oder Gewebes zerstört, also dessen Anatomie pathologisch verändert, so stößt die Akupunktur an ihre Grenzen. Heilen kann sie in diesem Fall nicht mehr vollständig. Aber: Die Akupunktur kann die Selbstheilungskräfte des Körpers fördern und Schmerzen lindern.

Atem frei

Was früher mit dem klassischen Dampfbad über dem Wassereimer alternativ behandelt wurde, findet in der Inhalation mittels technisch ausgereifter Vernebelungssysteme  seine moderne Variante. Die Inhalation dient nicht nur zum Befeuchten von trockenen und gereizten Schleimhäuten, sie transportiert mögliche therapeutisch wirksamen Substanzen direkt an Ort und Stelle. Ob mit Solezusätzen oder ätherischen Ölen wirkt die Inhalation  abschwellend und entzündungshemmend und  unterstützt den Schleimabtransport aus den Atemwegen.

Nicht jedes Pferd ist cool genug für die Inhalation mittels Maske. Manche hampeln aus Prinzip und reißen dabei die Verbindungsschläuche ein ums andere Mal auseinander. Andere bekommen regelrecht Panik, weil das Luftholen und Einziehen des Inhalats ein wenig schwerer geht als das normale Atmen. Eine wirklich stressfreie Alternative zur Inhalation per Maske stellt die sogenannte Raum-Inhalation dar. Hier wird ein hermetisch abgeriegelter Raum mit Gesundheit für die Lunge bedampft. Das geht stationär in extra ausgestatteten Räumen oder auch in einer Pferdesauna. Das funktioniert aber auch mobil. In speziell konzipierten Pferdeanhängern. Hier kommt der heilende Dampf ganz praktisch zum tierischen Patienten auf den Hof gefahren. Das Pferd wird aufgeladen, die Klappe verschlossen und los geht’s.

 

Zusatzinfo:

 

Wellness, Reha oder Prävention?

Beim Thema Wellness steht ein ganzheitliches Wohlfühlen im Fokus der Anwendungen. Es geht nicht darum Krankheiten zu beseitigen sondern ganz allgemein das Wohlbefinden zu steigern. Zu den grundlegenden Wohlfühlfaktoren zählt zunächst einmal die artgerechte Haltung. Es muss ausreichend getränkt und gefüttert werden, und zwar nicht nur in Bezug auf die Menge sondern auch auf die zeitliche Dimension. In der Natur frisst ein Pferd in der Regel bis zu 16 Stunden, Fresspausen von länger als vier maximal fünf Stunden gibt es nicht.

Als ehemals über Land ziehender Steppenbewohner benötigt das Pferd zudem Licht, Luft und kontinuierliche Bewegung – als Herdentier: Gesellschaft.  Gönnen Sie Ihrem also Pferd neben dem täglichen abwechslungsreichen Training ausgiebigen Weidegang im Kreise seiner vierbeinigen Kumpels. Das allein ist Wellness in seiner reinsten Form. Schmusestunden, Massageeinheiten beim ausgedehnten Putzen, Spaziergänge oder Spielsessions unterstützen darüber hinaus das Wohlgefühl und verstärken die Reiter-Pferdbindung. Viel mehr braucht es für die reine Wellness nicht. „Alles, was darüber hinaus geht, führt schon in den gesundheitlich relevanten Bereich hinein und gehört genau genommen  zu Behandlung, zu Reha oder Prävention“, ordnet Dr. Matthias Baumann, einer der Pioniere der Reha-Veterinärmedizin, die Maßnahmen ein

 

 

 

Zum Seitenanfang