Virale und bakterielle Infektionen
Husten tritt aber auch als typisches Symptom von Erkrankungen der Atemwege auf. Um ihn behandeln zu können, ist es erforderlich, den genauen Auslöser für den Hustenreiz zu kennen. Das können Infektionen mit Viren und Bakterien sein. Trockener Husten in Verbindung mit hellem, dünnflüssigen, wässrigen Ausfluss und einer erhöhten Temperatur von über 38 Grad deutet auf eine Virusinfektion hin, die in der Regel durch eine Stärkung des Immunsystems behandelt wird und meist innerhalb von ein bis zwei Wochen abklingt.
Hier hilft zusätzlich die Gabe von Kräutern. Vor allem Spitzwegereich, Thymian, Fenchel, Isländisch Moos, Eukalyptus, Malve und Huflattich können beim Abhusten, Schleimlösen und Durchatmen helfen. Die Intensität der pflanzlichen Präparate lässt sich übrigens noch steigern, indem sie als Sud zubereitet werden. Schwarzkümmelöl wird ebenfalls eine schleimlösende und immunstärkende Wirkung nachgesagt.
Normalisiert sich die Körpertemperatur nach ein paar Tagen nicht und verstärkt sich der Husten, kann aus der viralen Infektion eine bakterielle geworden sein. Da die Erreger bei Virusinfektionen meist ansteckend sind, ist es durch Tröpfcheninfektion von Tier zu Tier möglich innerhalb kürzester Zeit einen gesamten Bestand zu infizieren. Ein erkranktes Tier sollte daher isoliert werden.
Mildes und schweres Asthma
Hustet der Vierbeiner gelegentlich, aber länger als drei Wochen, manchmal nur am Anfang der Belastung oder währenddessen, könnte es sich um die milde bis moderate Form von Asthma handeln: Inflammatory Airway Disease (kurz: IAD). Weitere Anzeichen sind eine Leistungsminderung, eine verschärfte Atmung bei und eine verzögerte Normalisierung der Atemfrequenz nach Anstrengung. Welche Ursachen der IAD zugrunde liegen, darüber sind sich die Experten bisher nicht einig. Sind es atemwegsreizende und allergene Stoffe aus dem Heu- und Strohstaub oder doch andauernde bakterielle oder virale Infektionen? Diese Frage bleibt (noch) unbeantwortet. Fest steht, die milde Form tritt bei Pferden aller Altersklassen weitaus häufiger auf als die schwere Form des Asthmas Recurrent Airway Disease (kurz: RAO). Aus der IAD kann sich aber bei einem dauerhaft schlechtem Haltungsmanagement eine RAO entwickeln.
Je länger eine Reizung und Störung der Lungen besteht, desto flacher wird der Husten, bis er schließlich kaum noch oder nur sporadisch bei Belastung zu hören ist. Die negativen Veränderungen tief in der Lunge finden aber weiter statt. Das Pferd lässt stark in seiner Leistungsfähigkeit nach. Weitere charakteristische Merkmale der RAO sind eine Schwellung der Schleimhaut, vermehrte Schleimbildung, Hustenattacken bzw. Krämpfe der Bronchialmuskulatur, eine erhöhte Atemfrequenz (auch im Ruhezustand) sowie im späteren Stadium eine erschwerte, doppelschlägige Atmung mit weit gestellten Nüstern, an der auch die Bauchmuskeln beteiligt sind.