Holsteiner Körung 2019 - Manfred von Allwörden stellt Siegerhengst und ersten Reservesieger

 Neumünster  Zucht

Cahil ist der Holsteiner Siegerhengst des Jahres 2019 (Foto: Janne Bugtrup)

Cahil ist der Holsteiner Siegerhengst des Jahres 2019. Der Cornet Obolensky-Nachkomme aus der Operette III v. Contender-Cor de la Bryère-Caretino, stammt aus der Zucht von Manfred von Allwörden (Grönwohld). Die Körkommission, bestehend aus Michael Gonell (Eckernförde), Wulf-Hinrich Hamann (Ammersbek), Jens Hauschildt (Seester), Horst-Klaus Heleine (Ober-Ramstadt) und Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen (Kiel), erkor den Schimmel zum Sieger des diesjährigen Körjahrganges.

Der Stutenstamm 776 brachte schon gekörte Hengste wie Livello, Crunch und Landos hervor. Halbschwester zu Cahil ist Vienna Olympic v. Cassini I, die sich international erfolgreich in Springprüfungen der Klasse S platzierte. „Sowas hat Holstein noch nie erlebt“, sagt Auktionator Hendrik Schulze Rückamp. Denn der Reservesieger Chinchero v. Chopin-Clarimo-Cassini I-Caretino, aus dem Stamm 7709, kam ebenfalls in Grönwohld bei Manfred von Allwörden zur Welt.
Insgesamt stellte von Allwörden neun der 71 vorgestellten Hengste in Neumünster. Anders als Cahil wurde Chinchero über die Auktion verkauft. Dennoch bleibt er den Holsteiner Züchtern erhalten, als teuerster Hengst wechselte er für 400.000 Euro in den Stall der Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann.
Jungzüchter Magnus Redderberg (Ahrensbök) ist der Züchter des zweiten Reservesiegers Milbridge v. Million Dollar-Cambridge (Stamm 1866). Er wurde bei der Auktion für 90.000 Euro an das sächsische Landgestüt Moritzburg verkauft.
Von den insgesamt 20 gekörten Hengsten wurden sechs mit der begehrten Prämie ausgezeichnet. Neben den drei bereits erwähnten waren das Fidano v. Fidertanz-Silvano (Stamm 776) aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft Pflügler und Ahrens (Weddingstedt) und im Besitz der Holsteiner Verband Hengsthaltungs GmbH (Elmshorn), Baloubetto v. Balou du Rouet-Diarado (Stamm 6848), der von Klaus-Peter Wiepert (Neuratjensdorf) gezogen und vom Schweden Johan Ifverson ausgestellt wurde, und Soleto v. Somersby-Contender (Stamm 741) aus der Zucht und im Besitz der Witt Pferdezucht GbR, Wellinghusen.
Zwölf gekörte Hengste wechselten zu einem Durchschnittspreis von 88.416,67 Euro den Besitzer, sechs Hengste wurden ins Ausland (Südafrika, Schweden, USA und Italien) zugeschlagen. Die 30 nicht gekörten Hengste kosteten im Schnitt 22.283,33 Euro.
Am besten wurde Zoronto (Carsten Schultz, Poggensee) bezahlt. Der Zuccero-Stauffenberg-Sohn, der mütterlicherseits ein Halbbruder zu Max Kühners Cielito Lindo v. Clarimo ist, wurde für 44.000 Euro in die USA zugeschlagen.
Insgesamt hat das Publikum in Neumünster einen starken Springjahrgang gesehen. Das hatte Dr. Thomas Nissen bereits im Vorfeld durchblicken lassen. Trotzdem wurden „nur“ 20 Hengste gekört. „Das positive Körurteil des Holsteiner Verbandes soll etwas Besonderes bleiben, deshalb haben wir streng gekört“, sagte der Zuchtleiter nach der Veranstaltung.

Rundum zufrieden mit der Auktion der Hengste zeigte sich auch der Chef der Vermarktung, Roland Metz: „Wir hatten super Tage in Neumünster. Es hat mit perfekten Bedingungen und allerbestem Wetter am Donnerstag auf Dreiecksbahn unter freiem Himmel angefangen. Dort herrschte bereits eine tolle Stimmung unter den vielen Zuschauern, und die Hengste haben sich top präsentiert. Diese Stimmung hat sich dann auch auf die folgenden Tage und die Auktion übertragen.“


Holsteiner Elite-Reitpferdeauktion


Celebration v. Cellestial-Chalan (Stamm 8810), aus der Zucht der Zuchtgemeinschaft Friedrich/Meyer (Quickborn), war das Spitzenpferd der Elite-Pferdeauktion. Der sechsjährige Wallach hatte sich bereits in Springpferdeprüfungen der Klasse M* und an zweiter Stelle in einer Bundeschampionatsqualifikation platziert.  Er wurde für 82.000 Euro aus dem Besitz von Torsten Wulff (Hagen) an einen Sportstall in Baden- Württemberg verkauft. Aus dem schon mehrfach erwähnten Stamm 776 geht auch der vierjährige Hengst Cubano v. Casall-Acord II hervor,  dessen Mutter Karibik II unter Dirk Ahlmann erfolgreich in Springprüfungen bis zur Klasse S war. Züchter des Braunen ist das Gestüt Eichenhain GmbH (Blender). Er wechselte für 76.000 Euro aus dem Besitz von Anneli Brunckhorst (Hollenstedt) nach Belgien. Der dreijährige Zuccero-Canturo-Nachkomme Zucceros (Stamm 776) wurde für 75.000 Euro zugeschlagen. Die Mutter Shamrock I ist keine Unbekannte. Sie brachte neben dem gekörten Hengst Crunch v. Clarimo (Rolf Göran Bengtsson) schon Dito v. Diarado, der 2014 die Preisspitze der Holsteiner Elite-Auktion gewesen war, und heute international erfolgreich von Cayetano Martinez de Irujo (Spanien) vorgestellt wird. Züchterin des Wallachs Zucceros ist Miriam Kühl (Broderstorf). Die Holsteiner Verband Vermarktung- u. Auktions GmbH (Elmshorn) verkaufte den Schimmel aus ihrem Besitz nach Peru. Neben Deutschland, Belgien und Peru kamen die Käufer aus Australien, Chile, England, der Schweiz und Slowakei. Der Durchschnittspreis für die 43 zugeschlagenen Reitpferde betrug 33.313,95 Euro. „Auch wenn der Durchschnittspreis unter dem des Vorjahres liegt, schließen wir positiv mit der Reitpferdauktion ab. Denn wir konnten eine überdurchschnittlich hohe Verkaufsquote erzielen. Und das, obwohl wir ein deutlich umfangreicheres Lot als in den vergangenen Jahren anbieten konnten“, erklärte Roland Metz anschließend.

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