Wiesbaden: Ingrid Klimke gewinnt Vielseitigkeit im Schlosspark

 Wiesbaden  Sport

Ingrid Klimke siegt zum fünften Mal in Wiesbaden. Zum zweiten Mal mit SAP Hale Bob OLD. Foto: Equistock.de/Hartig

Melzer: "Es ist einfach toll, wie der Sport hier in Wiesbaden an die Zuschauer herangebracht wird."

Ingrid Klimke gewinnt die zweite Station der Event Riders Masters beim Wiesbadener Pfingstturnier vor Oliver Townend und Julia Krajewski.Es war das zweite Mal, dass die internationale Vielseitigkeits-Serie in Wiesbaden Station machte. 

Der Siegeszug der Europameister Ingrid Klimke und SAP Hale Bob OLD hält weiter an. In Wiesbaden übernahm dsa das Paar bereits in der Dressur die Führung und gab diese weder im Springen noch im Gelände wieder ab. "Es war so, wie ich es mir gewünscht habe. Bobby war sehr konzentriert, ich konnte alles genau von Punkt zu Punkt reiten. Mit seinen 14 Jahren ist inzwischen einfach ein Professor, jetzt hat er auch den Mitteltrab gelernt und kommt richtig aus sich raus", sagte sie über ihren Auftritt im Viereck. Für die Europameisterin war es der fünfte Sieg in Wiesbaden ingesamt, den sie nicht zuletzt ihrem schnellen Geländeritt verdankt. Ihr Endstand: 23,8 Sekunden. „In der Startbox konnte ich ihn kaum noch halten, weil Oli Townend direkt vor uns losgaloppiert ist und Bobby hinterher wollte, da musste ich an den ersten beiden Sprügen erstmal die Bremse einlegen. Aber es ist ja ein gutes Zeichen, wenn er gleich los will und er so angreift “, sagte Klimke. Daher wusste sie auch nicht, dass direkt vor ihr der Brite Oliver Townend mit Cillnabradden Evo die Prüfung mit nur 25,2 Minuspunkten beendet hatte und ihr Vorsprung damit denkbar knapp war. Nur ein paar Sekunden mehr und wie im Vorjahr hätte es einen britischen Sieg gegeben. „Während des Geländes habe ich gar nicht mehr mitbekommen, was mit den anderen so war", sagte sie und ergänzte: "Der Kurs war richtig klasse, das hat es richtig spannend und reizvoll gemacht und ich hatte ein gutes Gefühl, das war für mich das Wichtigste hier zum Saisonauftakt. Großes Kompliment an Parcourschef Rüdiger Schwarz. Ich musste zwischendurch aufpassen, dass ich nicht leichtsinnig werde, weil ich so ein gutes Gefühl hatte. Hans sagt immer, ich soll nicht so viel grinsen, erst wenn ich im Ziel bin, damit keine leichtsinnigen Fehler passieren. Aber ich freue mich immer über jede Aufgabe und Klippe, die wir gemeistert haben."

Noch schneller als Klimke und Townend war Julia Krajewski (Warendorf) mit Samourai du Thot im Schlosspark unterwegs. Damit gelang auch ihr der Sprung aufs Treppchen. Mit 29,1 Minuspunkten wurde sie Dritte. „Ich bin, glaube ich, das siebte Mal hier am Start und es war immer ein gutes Pflaster für mich“, sagte sie. Mit Samourai du Thot konnte sie die Wiesbadener Vielseitigkeit einmal gewinnen, einmal war sie Vierte, im vergangenen Jahr Zweite. „Nur in der Dressur war er ein bisschen abgelenkt von ein paar Kindergarten-Gruppen, ansonsten ging er im Springen und Gelände ganz großartig. Es hat wieder großen Spaß gemacht. Wiesbaden ist einfach einzigartig.“

Neben Klimke und Krajewski landeten auch Andreas Ostholt (Warendorf) mit Pennsylvania (Platz fünf) und Michael Jung mit Nachwuchspferd Corazon in den Top Ten. Fünfmal konnte der zweimalige Olympiasieger bereits in Wiesbaden gewinnen, in diesem Jahr wurde er Siebter. „Für Corazon war es der erste Start auf Drei-Sterne-Niveau. Im Gelände hatten wir nur am Trapezsprung ein bisschen Probleme, der Rest war sehr gut. Die Stute hat hier viel gelernt und vor allem Selbstvertrauen bekommen“, sagte Jung im Interview.

"Besser ging's nicht, das Wetter war toll, es war ein toll konzipierter Kurs. Ich hab es schon mal gesagt, Wiesbaden ist wie Monte Carlo in der Formel I, da muss man von Anfang an sehen, dass man vorne ist und keinen Boxenstopp einlegen muss", sagte Bundestrainer Hans Melzer. "Das macht es so besonders und fordert die Pferde besonders. Im Schlosspark sind Pferde gefragt, die besonders rittig sind, schnell von 0 auf 100 kommen. Und das Stadion am Ende macht es nochmal besonders, ähnlich wie in Aachen, wenn die La-Ola-Welle da durch schwappt. Es ist einfach toll, wie der Sport hier in Wiesbaden an die Zuschauer herangebracht wird, die den Sport eigentlich nicht so kennen."
(fn-press).

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