EM Blair Castle: Guter Dressur-Start für deutsche Mannschaft

 Michael Jung auf Platz zwei im Zwischenstand.  Sport

Blair Castle/GBR (fn-press). Es war ein guter Anfang für die deutschen Vielseitigkeitsreiter bei den Europameisterschaften im schottischen Blair Castle, auch wenn die deutsche Mannschaft nach der Hälfte der Dressur zunächst „nur“ auf Platz drei rangiert.

Den Auftakt für die deutsche Mannschaft machte heute Dirk Schrade. Mit Hop and Skip als Erster fürs deutsche Team zu starten war für den 37-Jährigen „eine Herausforderung und Ehre, dass sie meinem Pferd und mir das zutrauen“, aber auch keine wirkliche Überraschung. Mit seiner Dressur war der Mannschaftsweltmeister – bis auf das erste Halten – sehr zufrieden. „Speziell die fliegenden Galoppwechsel haben gut geklappt. Sonst springt Hop and Skip immer ein bisschen um wie ein Pony, heute hat er sich richtig zusammengerissen“, sagte er lachend. Mit 43,9 Minuspunkten ordnete er sich am Ende des ersten Dressurtages auf Rang elf ein.

Voll wurde es auf den Rängen und um das Viereck herum, als Michael Jung als zweiter deutscher Teamreiter mit seinem achtjährigen Nachwuchspferd fischerTakinou ins Dressurstadion einritt. Die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Für eine gelungene Runde erhielt das deutsche Paar 33,5 Minuspunkte – das bislang beste Ergebnis des Paares. „In Strzegom (dort gewannen sie in diesem Jahr das CCI3*) waren es auch schon 34,8. Aber hier ist noch mehr Konkurrenz, es wird strenger gerichtet und die Atmosphäre ist natürlich anders. Es ist schon toll, wenn ein so junges Pferd seine Leistungen schon so konstant abrufen kann“, sagte Jung. Lediglich zwei kleine Schönheitsfehler – das Halten am Anfang war ein bisschen „verkorkst“ und einmal trat Takinou gegen die Rails“ – beeinträchtigen das Bild, das Jung durch mehrere Höhepunkte an anderer Stelle mehr als ausgleichen konnte. „Wenn wir die noch festigen können, dann haben wir ein super Pferd für die Zukunft“, prophezeite der frisch gebackene Burghley-Sieger.

Den Schlusspunkt unter Tag eins der Europameisterschaften setzte Einzelreiterin Bettina Hoy (Rheine), die in Blair Castle ihr insgesamt 15. Championat für Deutschland bestreitet. Bereits 1982 vertrat sie erstmals bei den WM in Luhmühlen die deutschen Farben und schrieb 1997 mit dem Gewinn des ersten deutschen Einzeltitels der Nachkriegszeit Geschichte. Mit ihrem Westfalen Designer, mit dem sie in diesem Jahr bereits Platz fünf in Badminton belegen konnte, erzielte sie im Viereck ein Ergebnis von 44,3 Minuspunkten – Platz 13 im Zwischenstand.

Tagessiegerin in der Einzelwertung ist nach der ersten Hälfte der 70 Starter allerdings nicht Jung, sondern die Jüngste im Starterfeld: die britische Teamreiterin Holly Woodhead mit DHI Lupinson, im vergangenen Jahr noch Vizeeuropameisterin der Jungen Reiter 2014, die in diesem Jahr ihr Debüt beim CICO3* Aachen gab, im Gelände allerdings ausschied. Mit nur 31,7 Minuspunkten rangiert sie im Zwischenstand vor Michael Jung und ihrer Landsfrau Nicola Wilson, die mit One Two Many mit 34,6 Minuspunkten für die ihre Mannschaft punktete. Das britische Team führt zur Dressur-Halbzeit mit 71,5 Minuspunkten vor Frankreich (75,5) und Deutschland mit 76,6 Minuspunkten.

Heute starten für Deutschland noch Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo um 12.13 Uhr, Einzelreiter Peter Thomsen (Lindewitt) mit Horseware’s Barny um 14.08 Uhr sowie als Schlussreiterin des Teams Ingrid Klimke (Münster) mit Horseware Hale Bob um 15.46 Uhr.

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