Paralympics 2016: Deutsche Reiter nehmen Kurs auf Silber

 Steffen Zeibig Dritter in Grade II mit Feel Good / gelungenes Debüt von Claudia Schmidt.  Sport

Rio de Janeiro/BRA (fn-press). Nach den ersten Prüfungen in allen fünf Behinderten-Grades nehmen die deutschen Reiter bei den Paralympics in Rio de Janeiro Kurs auf Mannschafts-Silber. Nachdem bereits Alina Rosenberg (Konstanz, Grade Ib) mit Nea's Daboun und Elke Philipp (Treuchtlingen, Grade Ia) mit Regaliz über 73 Prozent vorgelegt hatten, brachte heute Steffen Zeibig (Arnsdorf; Grade II) mit Feel Good mit 71,529 Prozent das deutsche Team endgültig auf Silberkurs. Mit einem Zwischenstand von 218,602 Punkten müssen die Deutschen nur den Briten mit 225,884 Punkten Vortritt lassen. Das niederländische Team folgt mit 215,558 Punkten.

"Mein Pferd war schon ganz schön heiß, das hatte ich mir nicht so vorgestellt. Zum Glück kennen wir uns gut und vertrauen uns sehr, sonst hätte der Schuss auch nach hinten losgehen können", sagte Steffen Zeibig nach seiner Vorstellung über die Hannoveraner Stute Feel Good."Aber nun weiß ich ja, wie sie auf die Atmosphäre reagiert und kann mich noch besser darauf einstellen. In dieser Situation war es jedenfalls ein tolles Ergebnis." Auch Bernhard Fliegel lobte seinen Schlussreiter: "Steffen stand natürlich unter Riesendruck. Er wusste, dass er über 70 Prozent reiten muss, wenn wir vorne mithalten wollen. Aber er war Profi genug, um das hinzubekommen."

Für den Bundestrainer kommt die gute Ausgangsposition seiner Mannschaft nicht ganz überraschend. "Ich habe schon gewusst, dass wir, wenn alle die Leistung bringen, die sie bringen können, ein Wörtchen mitreden können. Aber es muss eben alles passen." Bei den nächsten Prüfungen, bei denen es auch um die Vergabe der Einzelmedaillen geht, ist seiner Meinung nach sogar noch der ein oder andere Punkt mehr drin. "Da gibt es schon noch Kleinigkeiten, die besser gehen, das müssen wir jetzt noch nacharbeiten", sagte er. Etwas Pech hatte zum Auftakt nur die Jüngste der vier Teamreiter, Carolin Schnarre aus Osnabrück. Nach einer laut Bundestrainer "super, super Trabtour" hatte sich ihr Del Rusch beim Angaloppieren erschreckt. Mit 65,833 Prozent lieferte sie das Streichergebnis. Morgen können die beiden allerdings beweisen, dass sie mehr drauf haben: Um 15 Uhr deutscher Zeit beginnt für die dreifache Bronzemedaillengewinnerin der EM 2015 die entscheidende Medaillenentscheidung in Grade IV.

"Super zufrieden" mit ihrer Championatspremiere war auch Claudia Schmidt (Darmstadt), die mit Romeo Royal heute ebenfalls in der Grade II-Prüfung antrat. "Die Lektionen lief er alle sauber durch, es war eine schöne Trabtour. Insgesamt ließ er sich super aufnehmen, war artig und entspannt. Nur im Schritt fing er leider wieder etwas an zu 'paradieren'", sagte sie. Claudia Schmidt über ihre Championatspremiere. Mit 69,206 Prozent belegte sie Platz acht. "Ziel ist es jetzt, dass sie im Championship Test unter die ersten Sieben kommt und in der Kür starten darf", sagt Bundestrainer Bernhard Fliegel. Am Freitag enden die Paralympics mit den Küren in allen fünf Grades, wo dann noch einmal Medaillen vergeben werden.

Ergebnisse 3. Wettkampftag

Teamtest Grade II

1. Natasha Baker/GBR mit Cabral; 71,882 Prozent

2. Demi Vermeulen/NED mit Burberry; 71,824

3. Steffen Zeibig (Arnsdorf) mit Feel Good; 71,529

4. Rixt van der Horst/NED mit Caraat; 71,353

5. Rebecca Hart/USA mit Romani; 69,941

6. Silvia Veratti/ITA mit Zadok; 69,353

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8. Claudia Schmidt (Darmstadt) mit Romeo Royal; 69,206

Zwischenstand Teamwertung nach Teamtest in allen fünf Grades

1. Großbritannien; 225,884

2. Deutschland; 218,544

3. Niederlande; 215,602

4. Belgien; 212,936

5. Dänemark; 211,970

6. Norwegen, 211,280

7. Österreich; 209,116

8. Brasilien; 208,840

9. Italien; 208,500

10. USA; 206,923

11. Singapur; 206,568

12. Australien; 206,231

13. Frankreich; 206,015

14. Kanada; 203,991

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