Stuttgart: Jil-Marielle Becks und Damon’s Satelite gewinnen Piaff-Förderpreis

 Stuttgart  Sport

Archivfoto: Rasmussen

Platz zwei für Florine Kienbaum und Doktor Schiwago

Erfolgreicher Saisonabschluss für Jil-Marielle Becks und Damon’s Satelite NRW: Im Rahmen des internationalen Hallenturniers German Masters in der Stuttgarter Schleyer-Halle gewannen die beiden das Finale der U25-Dressurserie Piaff-Förderpreis. Das Paar aus Westfalen, das in diesem Jahr bereits Doppel-Europameister der Altersklasse U25 geworden war, siegte vor Florine Kienbaum mit Doktor Schiwago und Anna Magdalena Scheßl mit Biedermeier.

Was für ein Jahr für die 21-jährige Jil-Marielle Becks (Senden) und ihren zehnjährigen Westfalen Wallach Damon’s Satelite NRW (von Damon Hill): Im August gewannen die beiden zwei Gold- und eine Silbermedaille bei den U25-Europameisterschaften im niederländischen Exloo, zuvor hatten sie schon zum siegreichen Team beim U25-Nationenpreis in Aachen gehört. Außerdem hatte Becks die Qualifikationen zum Finale des Piaff-Förderpreises in Balve und Verden für sich entschieden – einmal mit Damon’s Satelite, einmal mit seiner Vollschwester Damon’s Delorange. Nun setzte sie ihrer ersten Saison in der Altersklasse U25 mit dem Sieg im Finale des Piaff-Förderpreises die Krone auf. Mit 73.320 Prozent führte sie das Klassement im Grand Prix an. Auch die Einlaufprüfung auf dem Niveau Intermediaire II hatte sie für sich entschieden.

„Es ist natürlich ein gutes Gefühl, mit zwei Siegen auf unterschiedlichen Pferden hierher zum Finale zu kommen. Aber die Schleyer-Halle ist eine sehr aufregende Umgebung, da können schnell Fehler passieren, und Fehler sind teuer. Man sollte sich also nie zu sicher sein“, sagte Becks nach ihrem Triumph. Sie wusste genau, wem sie diesen zu verdanken hatte: „Damon’s Satelite ist für mich ein ganz besonderes Pferd. Meine Familie hat schon seine Mutter selbst gezogen, genauso wie ihn, und sein Vater gehört uns. Wir sind quasi zusammen aufgewachsen, haben alles zusammen erlebt, vom Bundeschampionat über die ersten S-Dressuren, und jetzt haben wir das Glück, zusammen in den Grand-Prix-Sport hineinzuwachsen.“

Genau das ist das Ziel der Serie Piaff-Förderpreis, die von der Liselott Schindling-Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports ermöglicht wird. „Die jungen Reiter zwischen 16 und 25 Jahren können dabei ganz unter sich Grand Prix reiten und erste Erfahrungen sammeln. Der Piaff-Förderpreis kann für sie ein Sprungbrett in den großen Grand-Prix-Sport sein, wie zum Beispiel frühere Sieger wie Kristina Bröring-Sprehe oder Matthias-Alexander Rath schon gezeigt haben“, sagte U25-Bundestrainer Sebastian Heinze. „Für die Teilnehmer ist es wirklich etwas Besonderes, das Finale in Stuttgart bestreiten zu dürfen. Alle fiebern darauf hin. Dass nicht alle hier das Optimum abrufen konnten, das ist manchmal so. Es liegt sicherlich auch an den besonderen Bedingungen dieser Halle und an der speziellen Atmosphäre. Und für die meisten war es der allererste lange Grand Prix, den sie in ihrem Leben geritten sind.“ Videowürfel, leuchtende Werbebanden – die meisten Reiter und Pferde kannten solche Effekte am Dressurviereck bisher nicht.

„Das Konzept Piaff-Förderpreis hat sich über die Jahre hinweg bewährt und andere Länder haben es teilweise übernommen“, sagte Monica Theodorescu, Chefbundestrainerin für die Disziplin Dressur. „Besonders war in diesem Jahr, dass außer Florine Kienbaum alle Teilnehmer zum ersten Mal im Finale dabei waren. Die Jüngste, Sophie Reef, ist gerade einmal 18 Jahre alt. Hier in diese Halle einzureiten, das ist für alle etwas Besonderes. Mit den Leistungen sind wir zufrieden. Bemerkenswert ist natürlich die tolle Karriere von Jil und Damon’s Satelite, die in diesem Jahr voll durchgestartet sind in der Altersklasse U25, obwohl sie eigentlich noch bei den jungen Reitern mitmischen könnten.“

Der einzige „alte Hase“ im Teilnehmerfeld war Florine Kienbaum (Telgte), die mit ihrem Hannoveraner Doktor Schiwago (von Don Frederico) bereits zweimal Platz drei im Finale des Piaff-Förderpreises belegt hatte (2015 und 2016). Diesmal wurde es der Silberrang mit 70.160 Prozent im Grand Prix vor Anna Magdalena Scheßl (München) und Biedermeier (von Belissimo M), die 68.680 Prozent erreichten.

Stellvertretend für alle Teilnehmer ergriff die viertplatzierte Lena Gundlage während der Siegerehrung das Wort: „Für uns geht hier eine wunderschöne Saison zu Ende. Wir durften in dieser Serie wertvolle Erfahrungen sammeln, dafür gilt unser besonderer Dank der Liselott Schindling Stiftung, stellvertretend Dr. Evi Eisenhardt. Ebenso bedanken wir uns bei den Bundestrainern, die uns stets mit Rat und Tat zu Seite stehen, und unseren Eltern, die mit uns durch die Weltgeschichte reisen, um solche Momente möglich zu machen.“
 (fn-press).

Zum Seitenanfang