US-Reiterin Chloe Reid erste Siegerin beim CSI Riesenbeck International

 Sport

Chloe Reid, Foto: Foto-Design gr. Feldhaus

Die hochtalentierte 19 Jahre alte US-Amerikanerin ist die erste Siegerin im Großen Preis von Riesenbeck. Um eine einzige hundertstel Sekunde gewann die Schülerin von Markus Beerbaum (0/35.22) auf dem achtjährigen Darco-Hengst Codarco vor dem Schweden Henrik von Eckermann, auf Sansibar (0/35.23). Es war ein Duell der coachenden Brüder Markus und Ludger Beerbaum – denn von Eckermann ist Beerbaums Angestellter. Der große Bruder nahm diese Niederlage mit Fassung hin – denn als Hausherr des Turniers war mehr als zufrieden. Dritter im Klassement wurde der niederländische Mannschafts-Europameister Maikel von der Vleuten auf Quatro (0/36.45). Beerbaum schwärmte vom gezeigten Sport in den höchsten Tönen und hatte für einen Mann allerhöchstes Lob parat: „Die Parcours von Klaus Holle waren sensationell- das war 5-Sterne-Niveau!“ 


Der so gelobte Parcourschef Klaus Holle, Geburtstagskind am Finaltag, hatte wie die ganzen vier Tage ein glückliches Händchen – sowohl regionale Reiter als auch Welt- und Olympiasieger konnten glänzen, es gab keine schlechten Bilder. Holle und seine Mitarbeiter bauten im Großen Preis von Riesenbeck International (145/150 Meter) einen Parcours, zu dem sich 40 Teilnehmer qualifizierten. Die 40 x 80 Meter große Reitfläche der Halle erlaubte es, großzügige die Hindernisse zu verteilen und anspruchsvolle Distanzen zu bauen. Es gab eine zweifache Kombination, eine Dreifache, zweimal überbautes Wasser. Sechs Paaren gelang der Übergang vom Freiland zur Halle fehlerfrei, sie erreichten das Stechen. Mit einem Zeitfehler blieben auf der Strecke: Doppel-Europameister Jeroen Dubbeldam (Niederlande), Meredith Michaels-Beerbaum, Joachim Heyer und Gerrit Nieberg (alle Deutschland). 


„Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf des Turniers“, bilanziert Hausherr Ludger Beerbaum nach der Premiere des CSI Riesenbeck, einem Zwei-Sterne-Turnier, in seinem Heimatort Riesenbeck. „Wir haben viel Lob erhalten, müssen aber noch in einigen Bereichen nachbessern.“ Beerbaum hat hohe Ansprüche, die er sowohl als Reiter als auch als Organisator erfüllen möchte. Also schleppt er selbst Stangen durch den Parcours, zupft an Blumen herum, rennt zu den Ansagern und Richtern, um Anweisungen zu geben, kümmert sich um Sponsoren und Gäste. Das ganze Team packte vier Tage lang an – runter vom Pferd, rauf auf den Trecker, an die Mistkarre oder ans Hindernis-verrücken. Die Zuschauer auf den vollen Rängen, alle Teilnehmer aus 17 Nationen und die Offiziellen sind sich einig: Die Vorschusslorbeeren waren gerechtfertigt. Das Turnier hat bereits nach der ersten Auflage Maßstäbe gesetzt. Die neuen Hallen sind turniertauglich!


Zurecht wurde das Finale der Youngster-Tour vor dem Großen Preis angesetzt. In diesem Springen erlebte das versierte Fachpublikum den Pferde-Nachwuchs, der an den großen Sport herangeführt wird. Durch die Bank hinweg wurden junge Pferde vorgestellt, die in den künftigen Jahren noch für einige positiven Schlagzeilen sorgen werden. Die 6-jährigen zeigten bereits Sport auf höchstem Niveau, die ein Jahr älteren Pferde konnten noch einmal eine Schippe draufsetzen: Patrick Stühlmeyer zeigte auf seinem 7 Jahre alten Wallach Eddy E in der Zweiphasen-Springprüfung, wie ein rittiges Pferd innerhalb einer Springprüfung von einem normalen Tempo auf Stech-Geschwindigkeit umgestellt werden kann, wie es dennoch an der Hand bleibt – und keinen Fehler macht. Toll! Stühlmeyer siegte mit dem Escudo-Nachkommen in 27.91 Sekunden vor dem Iren Eoin McMahon auf Castlefield Rubinus von Rock Forever (0/28.16) und Marco Kutscher, der den Wallach Cést beau vorstellte (0/28.53), ein Calido-Nachkomme, der seinem Namen alle Ehre macht – und der in Marco Kutscher einen der stilistisch besten Reiter der Welt im Sattel hat.


Im Finale der Mittleren Tour nutzte Christian Kukuk den Heimvorteil und entschied auf Sincerly Yours die Prüfung im Stechen (0/36.71) vor Meredith Michaels-Beerbaum (Unbelievable 0/37.30) und der erst 16 Jahre alten Justine Tebbel (Casa Chiara 0/ 39.23). 


Im Finale der Kleinen Tour ging es für die 65 Teilnehmer darum, einen 1,40 Meter hohen Kurs in einem Zwei-Phasen-Springen zu absolvieren. Dies gelang Toni Hassmann mit Vienetta (0/34.40) einmal mehr. Balazs Krucso auf Quandorina (0/34.59) wurde zweitplatziert, Markus Beerbaum freute sich auf Charmed (0/34.76) über den dritten Platz.

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