Gelungener Coup - Hannes gewinnt auch den Großen Preis von Ehlersdorf

 Ehlersdorf  Sport

Hannes Ahlmann, Sieger im Großen Preis von Ehlersdorf. Foto: A. Gardemann

So ein Wochenende hat der 19-jährige Hannes Ahlmann auch noch nicht erlebt: drei Turniertage beim CSN Ehlersdorf schloß der junge Reiter mit vier Siegen, darunter dem Triumph im Großen Preis von Ehlersdorf mit Nerrado ab. Als letzter Teilnehmer im Stechen behielt Hannes kühlen Kopf und war als einziger fehlerfrei. Dem krönenden Abschluß, Umarmungen und Glückwünschen folgte allerdings sofort die "Fehleranalyse" des frisch gebackenen Groß- und Außenhandelskaufmann: "Ich hab am Anfang gemerkt, dass wir Berührungen an den Stangen hatten und hab dann ein wenig Druck rausgenommen und gemerkt, jetzt läuft es."

Ahlmann-Triumphe am Sonntag

Lohn der Mühe eines ganzen Wochenendes waren u.a. zwei Reisegutscheine. Für die interessierte sich auch Schwester Pheline, die am Rande praktisch mitritt und -fieberte. Seine Schwester, so versicherte der junge Sieger, würde er auf jeden Fall mitnehmen. Schon am Samstag gewann der Sohn des Profis Dirk Ahlmann aus Reher zwei Springen, am Sonntagmorgen folgte der Sieg im Youngster-Tour-Finale mit dem sieben Jahre alten Hengst Baloucan und dann der Höhepunkt - der mit 10.000 Euro dotierte Große Preis. Den hatte Parcourschef Peter Schuhmacher ganz korrekt auf Drei-Sterne-Niveau anspruchsvoll gebaut. Genau solche Aufgaben fehlten in den von der Corona-Pandemie geprägten vergangenen Monaten und waren u.a. für Weltklassereiter wie Rolf-Göran Bengtsson (Schweden), Ex-Doppeleuropameister Marco Kutscher (Bad Essen) und Nationenpreisreiter Philipp Weishaupt (Riesenbeck) ein guter Grund, nach Ehlersdorf zu reisen. "Der Hannes reitet richtig gut", stellte Weishaupt schmunzelnd fest.

Überhaupt hinterließ die junge Generation Eindruck . Hinter Hannes Ahlmann reihte sich der 26-jährige Jonathan Gordon (Irland/ Altenberge) mit einem Pferd aus Schleswig-Holstein auf Rang zwei ein. Die neun Jahre alte Stute Dorotheentals Classica wurde einst von der US-Amerikanerin Erin Characklis ausgebildet und in den Sport gebracht. Auf Rang drei folgte der 21-jährige Henry Delfs aus Lübeck mit D Consuela. Sowohl Ahlmann, als auch Delfs gehörten bereits deutschen Junioren-Equipen an. Genau sechs Paare schafften den Sprung aus dem Umlauf ins Stechen, was nur unterstreicht, dass der Parcourschef knifflige Aufgaben stellte, denn insgesamt 71 Starterinnen und Starter eroberten das Hauptereignis der drei Turniertage.

Veranstalter Jörg Naeve war am Ende zufrieden mit dem Ergebnis seiner Initiative für den Sport. Dazu dürfte auch beigetragen haben, dass sein Sohn Robin am Samstag sowohl Platz eins und zwei im schweren Springen belegte. Entscheidend war für den Springsportprofi jedoch, dass seine Gäste zufrieden mit den Rahmenbedingungen waren, die Abläufe funktionierten und alle die Atmosphäre genossen. FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau kam vorbei, ebenso Meredith Michaels-Beerbaum, die Mathilda Carlsson coachte, und Springausschuss-Mitglied Dr. Michael Rüping. Es war fast ein wenig so wie vor der Corona-Pandemie: familiär, spannend und ein willkommener Anlass, sich auszutauschen über Pferde, Zucht, gemeinsame Bekannte und die Zukunft des Sports.

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