Was für ein Wettbewerb! Das mit 6.400.000 Euro hochdotierte Global Champions League Super Cup Finale gewann das Team der mitfavorisierten Shanghai Swans mit Peder Fredricson, Pius Schwizer und dem einzigen Doppel-Null-Reiter im Feld, Daniel Deusser (12 Punkte) mit ihren Pferden H&M Christian K, Cortney Cox und Jasmien vd Bisschop. Ihr unglaubliches Preisgeld: 2.743.000 Euro.

Doch wie dieser Sieg zustande kam, war dramatisch. Denn im Laufe der zwei Runden durchlebten die Teilnehmer wie die Zuschauer in der vollbesetzten O2-Arena in Prag ein Wechselbad der Gefühle. „Die Teilnahme am Finale war unser Ziel in diesem Jahr, so einfach ist das.“ sagte Daniel Deusser. „Das ganze Jahr plant man, um an diesem Finale teilnehmen zu können und jeder Tag ist voller Druck. Das Publikum, die ganze Arena, alles zusammen ist hier fantastisch organisiert. Es war eine große Freude, hier zu reiten.“

Teamkollege Peder Fredricson sagte: “Ich kann es nicht glauben, der Druck war sehr hoch. Es war eine sehr spannende Prüfung. Hier sind die besten Pferde mit ihren Reitern am Start, kein Streichergebnis. Es gab zwei schwere Runden, so viel konnte passieren. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir sind schließlich auf dem Platz, den wir gewollt haben.”

Pius Schwizer meinte: “Wir haben ein gutes Team - Peder und Daniel sind zwei der besten Reiter.”
Er hob auch die anderen Teamkollegen Shane Sweetnam, Alexandra Thornton und Kim Emmen hervor.

Auf den zweiten Platz kämpften sich die Monaco Aces mit 21 Punkten (Laura Kraut, Jos Verlooy, Julien Eppaillard) vor den Vorjahressiegern Madrid in Motion (Maikel van der Vleuten, Mark McAuley, Edouardo Alvarez Aznar – 24 Punkte), die das Feld nach Runde eins von hinten aufrollten.

Die Aufgabe war schwer, aber höchst lukrativ: Sechs Dreier-Teams kämpften in zwei Runden um ein unglaubliches Preisgeld. Alle Ritte zählten, die Fehler wurden addiert. Vor diesem Finale mussten Viertel- und Halbfinale bestritten werden, für die die teilnehmenden Mannschaften jeweils 100 000 bzw. 200 000 Euro ausbezahlt bekamen. Und wieder stellte Parcoursdesigner Ulliano Vezzani zwei 1,60 m Parcours in die O2-Arena, die den Reitern und ihren Pferden am Schlusstag alles abverlangten. Schwierigkeiten gab es praktisch bei jedem Sprung und in jeder Distanz. Die Zuschauer feierten fantastische Pferde, prominente Reiter und deren Fähigkeiten, unter Druck das Beste zu zeigen.

Als „Underdogs“ war das Team der Cannes Stars ins Viertelfinale gestartet und von dort aus begann ein rasanter Durchmarsch bis ins Finale. In aller Munde und hoch gelobt trat dabei Maurice Tebbel (GER) mit seinem zehn Jahre alten Hengst Don Diarado ins Rampenlicht. Tebbel verhalf zum dritten Mal während der Turniertage mit einer fehlerfreien Runde – ebenso wie im Anschluss Jane Richards Philips – und schließlich Abel Said mit einem Zeitfehler zur unerwarteten Führung vor der finalen Runde zwei.

Die nachfolgenden Teams Paris Panthers mit dem hochgehandelten Superreitern Gregory Wathelet, Nayel Nassar und Darragh Kenny - dem zweitplatzierten des diesjährigen LGCT Super Cup Grand Prix - blieben mit vier Fehlern in Schlagdistanz. Ebenso mit vier Punkten auf dem Konto die Shanghai Swans mit dem beständig exzellent reitenden Daniel Deusser, dem Kämpfer Pius Schwizer und Peder Fredricson, der in Ausnahmesituationen unglaublich gut zu reiten vermag. Bei sechs Start in der Saison blieb er mit seinem Wallach Christian K fünf Mal fehlerfrei.

Valkenwaard United startete mit zwölf Fehlern als viertplatzierte in Runde zwei.
Die Finalrunde zwei versprach Spannung und sie lieferte Dramatik, da in umgekehrter Reihenfolge gestartet wurde und die Führenden unter starkem Druck standen, obwohl sie den Vorteil hatten, ihre Taktik bis zum Schluss zu ändern. Und das Tableau wurde ordentlich durcheinander gewirbelt – ebenso wie schon bei der Premiere 2018.

Die bis dahin zweitplatzieren Paris Panthers wurden nach sechs Abwürfen durchgereicht auf Platz fünf. Team-Managerin Jennifer Gates konnte es nicht fassen. Auch die Cannes Stars konnten ihre Führung nicht über die Ziellinie bringen, sie wurden nach 25 Fehlerpunkten in Runde zwei „nur“ vierter. Valkenswaard United sammelten weitere 18 Punkte – und wurden sechste.

Ergebnisse: www.results.hippodata.de/2019/1633/docs/13result.pdf