Sharbatly gewinnt in Shanghai – Kutscher wird Zweiter

 Ahlmann verteidigt die Führung.  Sport

Abdullah Al Sharbatly Foto: Stefano Grasso /LGCT

Ein atemberaubendes Stechen im Longines Global Champions Tour Grand Prix von Shanghai zeigte den asiatischen Fans, wie komplex Springreiten sein kann. Abdullah Al  Sharbartly (Saudi-Arabien) gewann auf Tobalio (0/41.97)  die vierte Etappe des mit 485 000 Euro dotierten Springen und nahm 141 000 Euro mit nach Hause, gefolgt von Marco Kutscher (GER) auf seinem Hengst Van Gogh (0/42,27) und Marc Houtzager (NED) auf Calimero (0/43,26). Edwina Tops-Alexander (AUS) hatte mit einer fehlerfreien Runde das Stechen der besten Reiter mit Caretina de Joter ruhig begonnen (0/43,45), doch die nachfolgenden Konkurrenten nutzten ihren Vorteil, und bewältigten den Parcours schneller, so dass die Gewinnerin der LGCT-Etappe von Miami Rang vier belegte.

Während Christian Ahlmann (GER) mit Colorit alles auf eine Karte setzte: Er hatte schon die schnellste Zeit im Visier – doch der Abwurf am letzten Hindernis bedeutete Platz fünf im Endresultat (4/40,68). Der Marler war dennoch nicht unzufrieden. Er führt das Ranking der Serie weiterhin an.

Auch die Organisatoren hatten gut lachen: Das Turnier in Shanghai wird in den kommenden Jahren fester Bestandteil der Longines Global Champions Tour sein – der Vertrag wurde langfristig verlängert. Die Ankündigung der Vertragsverlängerung zeigt den absoluten Willen der Beteiligten, den Pferdesport in Asien weiterhin zu fördern. In der kommenden Woche geht es zur fünften Etappe zum Derby nach Hamburg.
 
Die führenden drei Reiter der Weltrangliste waren unter den 29 Teilnehmern im Shanghai LGCT Grand Prix. Es war das „who is who“ der Springreiterei am Start. Parcourschef Uliano Vezzani verlangte wieder viel von seinen Teilnehmern, ohne sie zu überfordern. Dieser Grand Prix zeigte alles, was sich Pferdefreunde von ihrem Sport wünschen. Die besten Pferde, phantastische Reiter, die absolute Weltspitze, versammelt in einem 1,60 Meter-Springen über zwei Runden plus Stechen, das absolutes Können voraussetzte. Spitzenreiter wie Marco Kutscher, bei dem immer alles passt, stilistisch perfekt, absolut fokussiert auf sein Pferd. Oder Ken Farrington (USA), zielorientiert mit einer noch jungen, neunjährigen Stute Creedance. Scott Brash (GBR), genial im Sattel. Solche Auftritte setzen viel Arbeit, gutes Gefühl, Konstanz und den Aufbau von blindem Vertrauen zwischen Reiter und Pferd voraus. Die Zuschauer in Shanghai, viele von ihnen erstmals beim Springreiten zu Gast, spürten, dass sie hier großen Sport erleben durften. Sie feierten einfach, was sie sahen!
 
Die vierte Runde der Global Champions League sah zwei glückliche deutsche Reiter auf dem Siegerpodest: David Will und Andreas Kreutzer vom Team Cascai Charms. Die beiden blieben ohne Abwurf in zwei Runden und gewannen den neuen Mannschafts-Wettbewerb, der bis zum letzten Reiter spannend blieb, vor dem Team Valkenswaard United (Albrto Zorzi/Eduardo Menezes) und Paris Jets (Olivier Phillippaerts/Gregory Wathelet).
 
 
Jan Tops, Longines Global Champions Tour Gründer und Präsident: “Wir begannen mit einem Turnier vor drei Jahren, und es wurde von Jahr zu Jahr besser. Die Reiter merken das, sie haben den gleichen Eindruck wie wir, auch wenn es ein langer Weg ist von Europa hierher. Die Pferde reisen sehr gut, der Boden und die Bedingungen sind so gut wie in Europa, ich bin sehr stolz darauf, was die Chinesen hier leisten.“

Abdullah Al Sharbatly, Sieger: “Ich möchte mich bei den Organisatoren, speziell bei Jan Tops und Sponsor  Longines für die großartige Global Champions Tour bedanken. Ich bin sehr froh, an dieser Serie teilnehmen zu können. Die Zuschauer sind super, die Atmosphäre großartig.“
 
Marco Kutscher, Zweiter: „Ich möchte mich auch bei den Organisatoren und dem Sponsor  Longines bedanken – sie machen einen sehr guten Job. Es ist immer eine Ehre, hier in Shanghai starten zu dürfen. Ich bin auch mit Van Gogh zufrieden, es ist seit dem Turnier in Hong Kong sein erster Großer  Preis nach einer Pause von zweieinhalb Monaten. In der Zeit ging er seinem Deckgeschäft nach. Er kam erst einen Tag vor der Abreise zu mir zurück. Ich bin sehr zufrieden damit, wie er gesprungen ist und happy über den zweiten Platz im Großen Preis.“

Marc Houtzager, Dritter: "Calimero ist neun Jahre alt und das war sein erster Großer Preis auf 5-Sterne-Niveau. Wenn du ein gutes Pferd hast, macht dies das Reiten leichter!“

Christian Ahlmann, Führender LGCT Ranking: „Es war ein guter Start mit Colorit in die Saison. Colorit machte seine Sache sehr gut – am Ende hatten wir einen Fehler, sonst hätten wir den Großen Preis gewonnen. Ich bin noch führend in der Wertung, das sieht sehr vielversprechend aus, ich hoffe, ich kann das so halten.“
 
 

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