Bundeschampionate: Vierjährige Champions stehen fest

 Siege für Fürsten-Look und Victoria’s Secret.  Sport

Warendorf (fn-press). Die eine Entscheidung stand schon vor dem Fremdreitertest fest, bei der anderen waren Miriam Becher (Waldbröl) und Kim Pfeiffer (Griesheim) das „Zünglein an der Waage“. Die neuen Bundeschampions der vierjährigen Reitpferde sind der Hannoveraner Hengst Fürsten-Look und die Rheinländer Stute Victoria’s Secret.

Fürsten-Look dominierte das Feld der Hengste von Anfang an. Schon die Finalqualifikation hatte der Fürstenball-Londonderry-Sohn aus der Zucht von Johannes Sabel und dem Besitz der Hengsthaltung Schockemöhle mit der Wertnote 9,4 und damit mit einem Abstand von 1,1 zum Zweitplatzierten gewonnen. Mit der Wertnote 9,2 und damit ebenfalls einem deutlichen Vorsprung zog er dann in den Fremdreitertest ein und erhielt hier von Miriam Becher und Kim Pfeiffer wiederum das beste Ergebnis (19,5). 65,5 Punkte kamen so am Ende für ihn und seine Reiterin Isabel Bache (Mühlen) zusammen. Silber ging mit der Wertnotensumme von 61,0 an den Hannoveraner Don Monet, Bronze (58,5) an den Oldenburger Fior.

Fürsten-Look war in diesem Jahr der einzige Vierjährige, der im Verlauf des Championats von den Richtern mit einer 10,0 bedacht wurde: Die Höchstnote hatte der Sieger der Sattelkörung in Vechta und aktuelle Hannoveraner Reitpferdechampion in der Finalqualifikation für seinen Trab bekommen. Im Finale vergaben die Richter für alle drei Grundgangarten die Wertnote 9,5, für die Ausbildung gab es wegen eines kurzen Moments der Spannung eine 8,5. „Ein Spitzenmodell“ fasste Kommentar Dr. Dietrich Plewa den Eindruck der drei Richter Peter Mannheims, Reinhard Richenhagen und Johann Speth kurz und bündig zusammen.

Der neue Vize-Champion Don Monet ist ein Sohn des Don Nobless aus einer Mutter von Rascalino. Züchter und Besitzer des Hengstes mit Hannoveraner Brand ist Herbert Kruse, vorgestellt wurde er von Sandra Frieling (Balge). Die Richter hatten den Dritten des Hannoveraner Reitpferdechampionats durchgängig mit der Wertnote 8,5 beurteilt, gegenüber der Finalqualifikation konnte er sich damit um insgesamt 0,4 Punkte verbessern. Von den beiden Fremdreitern kamen 19,00 Punkte hinzu.

Wie der Sieger stammt auch der Drittplatzierte vom ehemaligen Bundeschampion der fünfjährigen Dressurpferde (2011) Fürstenball ab. Fior wurde im Gestüt Lewitz aus einer Mutter von Sandro Hit gezogen und steht im Besitz des Hofs Kasselmann in Hagen a.T.W. Der aktuelle Oldenburger Landeschampion und Prämienhengst der Oldenburger Körung war mit dem Spanier Borja Carrascosa Martinez Zweiter der Finalqualifikation und Dritter im Finale Teil A. „Fior ist ein sehr moderner Hengst, ausgestattet mit einem sehr elastischen Trab und einer Galoppade mit einer deutlichen Bergauf-Tendenz“, sagte Plewa. „Der Schritt allerdings ließ heute ein wenig den Raumgriff vermissen“.

Platz vier teilten sich mit der Gesamtwertnote 8,0 der Hannoveraner Florenz von Florencio-Sandro Hit (Züchter Dr. Rolf-Peter Schulze, Besitzer Gerd Sosath, Reiter Lukas Fischer) und der Sieger des Westfalen-Championats, Fürst Magic von Fürstenball-Sir Donnerhall I (Züchter Bernhard Ilting-Reuke, Besitzer Gestüt Fohlenhof; Reiterin Laura Strobel).

Stuten und Wallache

In der Konkurrenz der Stuten und Wallache hingegen fiel die Entscheidung erst im Fremdreitertest. Kim Pfeiffer und Miriam Becher fühlten sich auf Victoria’s Secret am wohlsten und sicherten der Dunkelfuchsstute damit den Sieg.

Die neue Championesse konnte sich im Verlauf des Bundeschampionats steigern. In der Finalqualifikation hatte die Vitalis-Fidermark-Tochter der Zucht von Walther Schulte-Böker und dem Besitz der Rhenania Pferde GmbH mit der Wertnote 8,1 Platz vier belegt. Im Finale Teil A erhielt sie vom Richter-Trio Peter Mannheims, Reinhard Richenhagen und Johann Speth für den Galopp die Wertnote 9,5, für den Trab und die Ausbildung eine 9,0 und zog mit einer Gesamtwertnote von 8,8 als Zweitbeste in den Fremdreitertest. Kommentator Dr. Dietrich Plewa nannte Victoria’s Secret „ein ausgesprochen harmonisches Pferd mit einer sehr guten Bergauf-Tendenz und einer großen Taktsicherheit, das stets sicher an den Hilfen seiner Reiterin steht“. Vorgestellt wurde Victoria’s Secret von Beatrice Buchwald, Chefbereiterin im Stall von Isabell Werth.

In der Finalqualifikation und auch im Finale Teil A stand der Hannoveraner Wallach Lordswood Dancing Diamond an der Spitze. Anne-Kathrin Pohlmeier (Rethem) stellte den lackschwarzen Dancier-Wolkenstein II-Sohn aus der Zucht von Heinrich Ebeling und dem Besitz der Besitzergemeinschaft Whitefield & Stack vor. Der amtierende Hannoveraner Vize-Champion konnte besonders im Trab punkten (WN 9,5) und erhielt auch in den Kriterien Galopp, Schritt und Ausbildung von den Richtern ein glattes „sehr gut“. Die beiden Fremdreiterinnen vergaben 17,5 Punkte, so dass Lordswood Dancing Diamond am Ende hinter Victoria’s Secrat zurückfiel.

Wie im vergangenen Jahr gewann der Oldenburger Quel Filou OLD die Bronzemedaille. Der Braune aus der Zucht von Aloys und Christian Hinxlage war Ende des vergangenen Jahres für eine Million Euro über die PSI-Auktion in Ankum verkauft worden und steht nun im Besitz eines Dressurstalls in Luxemburg. Eva Möller (Hagen a.T.W.) stellte den Sohn des Quaterback aus einer Mutter von Stedinger vor und hatte mit ihm in der Finalqualifikation Platz zwei (WN 8,3) belegt. Von den Finalrichtern bekam er im Trab die Wertnote 9,0 und vier Mal die 8,5 (Gesamt 8,6), das bedeutete Platz drei im Finale Teil A. Kim Pfeiffer und Miriam Becher fügten 18,5 Punkte hinzu. Endergebnis: 61,50.

Nur knapp hatte der Belissimo-Brentano II-Sohn Blickfang HC den Einzug in den Fremdreitertest verpasst. Der aktuelle Reitpferdechampion des Hannoveraner Verbandes (Züchter Theodor Linnenbäumer; Besitzer HC Stables; Reiterin Wibke Hartmann-Stommel) wurde am Ende mit der Wertnote 8,5 Vierter. Platz fünf teilten sich die westfälische Vizechampioness Liss La Belle (von Lissaro-Laurentianer) mit Nadine Plaster im Sattel und die im Rheinland gezogene Vitalis-Florestan I-Tochter Vencia, die Miriam Becher vorgestellt hatte.

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