Herpes-Ausbruch: Schlüsselburg beklagt zwei tote Pferde und sechs verstorbene Fohlen

 Ilsfeld  Sport

Sven Schlüsselburgs Schwester Gabriela kümmert sich in Doha um Bud Spencer (Foto) und Nascari. Beide Pferde wurden zweimal negativ getestet. Foto: Facebook/Sven Schlüsselburg

Traurige Nachrichten aus Baden-Württemberg: Springreiter Sven Schlüsselburg, der ebenfalls mit einigen Pferden in Valencia vor Ort war, aber vorzeitig abreiste und später mit zwei Pferden nach Doha flog, gab bekannt, dass er bis dato zwei Pferde an das Herpes-Virus verlor und in seinem Stall sechs von neun Stuten aufgrund der Infektion verfohlt haben.

Auf seiner Facebook-Seite schreibt er: „Wir hatten mit Valencia ein Turnier ausgewählt, um die Pferde auf die Saison vorzubereiten. Die Pferde waren topfit und haben tolle Runden in Spanien gezeigt. Ich bin mit einem super Gefühl aus Valencia abgereist, sehr lange bevor es Informationen zum Herpesausbruch gab. Meine Pferde, die in Valencia am Start waren, waren über eine Woche zuhause in unserem Stall, bevor es für Buddy und Nascari weiter ging im Flugzeug nach Doha.“

Wenige Tage, nachdem die Pferde in Doha gelandet waren, kam die Information aus Valencia, dass dort Herpes ausgebrochen sei. „Nascari und Bud Spencer wurden umgehend getestet und waren negativ. Ich war so erleichtert und sicher, dass ich in der zweiten Woche in Doha starten kann.“

In der ersten Woche wurden die Pferde vom Veranstalter in Doha und von der FEI gesperrt. „Im Nachhinein bin ich enorm dankbar für diese schnelle und richtige Reaktion. Zuerst war ich natürlich etwas gefrustet. Die beiden waren ja fit und auch bei uns im Stall in Ilsfeld gab es keine Anzeichen von Krankheit.“ Dann wurden Buddy und Nascari positiv getestet, die Pferde in Ilsfeld zeigten zum Teil neurologische Ausfälle, erhöhte Temperatur, Fieber. „Der Albtraum begann… weit über zwei Wochen, nachdem ich aus Spanien zurückgekehrt war.“

Seit Sonntag ist Schlüsselburg zurück aus Doha. „Bud Spencer und Nascari sind noch in Katar, wurden mittlerweile jedoch zweimal hintereinander negativ getestet. In etwa drei Wochen dürfen die beiden Pferde wieder ausreisen. Meine Schwester Gabriela bleibt bis dahin in Katar und reist dann mit den Pferden - hoffentlich wie geplant - zurück.“

Noch ist der Albtraum nicht beendet. „Wir befürchten, dass wir vielleicht alle Fohlen verlieren. Ein Fohlen kam lebend zur Welt und hat etwa drei Minuten gelebt. Wir haben es in der Zeit gestreichelt und gewartet. Das einzige, das wir tun konnten“, schreibt Schlüsselburg. „Eines meiner besten Nachwuchspferde, Ciao Bella, kann nicht selbst stehen, sie wird gehalten von einer Seilwinde, ihre Zukunft ist ungewiss, aber wir kämpfen um sie.“

Das reitsport MAGAZIN hofft mit der Familie Schlüsselburg und wünscht allen Beteiligten viel Kraft!

(az)

Zum Seitenanfang