EM Maarsbergen: Deutsche Teams führen nach Dressur

 Maarsbergen/NED  Sport

Symbolfoto

Jerome Robine führt bei den Jungen Reitern, Anna Lena Schaaf bei den Junioren

Bei den Europameisterschaften der Junioren und Jungen Reiter im niederländischen Maarsbergen starten die deutschen Reiter am Samstag von der Pole Position in die Geländeprüfung. Nach der Dressur geben die deutschen Teams in beiden Altersklassen den Ton an. Und auch in Einzelwertung haben zwei deutsche Paare die Nase vorn.

Platz eins der Altersklasse Junge Reiter (U21) belegt Jerôme Robiné mit Guccimo R OLD. Der Warendorfer Sportsoldat war bereits am Donnerstag am Start und ging mit nur 22,1 Minuspunkten in Führung. Auch am zweiten Tag konnte ihm keiner das Wasser reichen, auch wenn gerade die letzten Starter die Rangierung noch einmal richtig aufmischten. So auch die deutsche Schlussreiterin Emma Brüssau (Schriesheim), die mit Dark Desire GS Platz drei hinter Robiné und der Französin Morgane Euriat mit Baccarat d'Argonne belegt. Sie startet mit 25,3 Minuspunkte auf dem Konto in die Geländeprüfung am Samstag. "Dafür, dass wir im strömenden Regen abreiten mussten, ist es sehr gut gegangen. Es war wirklich kalt, nass und eklig. Zum Glück hat gerade aufgehört, kurz bevor wir aufs Viereck gingen", erzählte Brüssau. 

Ebenfalls in den Top Ten konnte sich Anais Neumann (Nürmbrecht) mit Pumuckel E positionieren. Als erste deutsche Starterin trat auch sie bereits am Donnerstag in der Dressur an und erzielte 28,6 Minuspunkte – Platz sechs. Pechvogel des Teams war Alina Dibowski (Döhle). Ein falsches Angaloppieren ihres Barbados kostete sie wertvolle Punkte. Mit 31,8 Minuspunkten (Platz 21) liefert sie vorerst das Streichergebnis.

Die deutsche U21-Mannschaft hat damit 76,0 Minuspunkte auf dem Konto, auf dem vorläufigen zweiten Platz folgt Frankreich mit 79,8 Minuspunkten. Auf Bronzekurs rangiert nach der Dressur die Mannschaft aus Großbritannien mit 87,0 Minuspunkten. Insgesamt bewerben sich bei den Jungen Reitern 66 Paare und elf Teams um die Medaillen.

Eine gute Ausgangsbasis konnte sich auch U21-Einzelreiter Brandon Schäfer-Gehrau (Düsseldorf) mit Fräulein Frieda verschaffen. Mit seinem Ergebnis von 27,3 Minuspunkten startet der Deutsche Meister von Platz sieben ins Gelände. Gesa Staas (Bramsche) als zweite Einzelreiterin rangiert mit St. Stacy und 30,3 Minuspunkten auf Platz 13.

Mit knappem Vorsprung liegt auch das deutsche Junioren-Team nach der Dressur in Führung vor den Mannschaften aus Großbritannien und Irland. An der Spitze der Einzelwertung löste dabei am Freitag Anna Lena Schaaf (Voerde) ihre Teamkollegin Ann-Catrin Bierlein (Warendorf) mit Auf geht’s Fräulein Hummel ab. Diese hatte am Donnerstagabend als „Overnightleader“ das Viereck mit 25,3 Minuspunkten verlassen und belegt nach dem Start aller Teilnehmer Platz drei. Für Anna Lena Schaaf und ihre Fuchsstute Fairytale gab es 24,1 Minuspunkte. „Ich habe mich gestern Abend nicht ganz wohl gefühlt, aber beim Reiten war alles gut. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit Fairytale so ein tolles Pferd habe, die das Ding hier so durchzieht“, sagte die Deutsche Meisterin. „Das war eine richtig schöne Dressur, bei der es Spaß gemacht hat, zuzuschauen“, bestätigte auch Junioren-Bundestrainerin Julia Krajewski.

Nicht ganz wie geplant lief die Dressur für Schlussreiter Calvin Böckmann (Lastrup). Seine Stute Altair de La Cense patzte in der Galopptour. „Ich wollte da schön viele Punkte rausholen, das war vielleicht ein bisschen zu viel. Und manchmal ist sie eben auch etwas guckig“, sagte er. Mit 33,6 Minuspunkten (Platz 23) als Ausgangsbasis sind seine Hoffnungen auf eine Einzelmedaille merklich geschrumpft. „Das Ziel heißt jetzt Teammedaille. Wir liegen vorne und das wollen wir auch halten. Darauf werden wir uns jetzt fokussieren“, blickt er nach vorne. Das vorläufige Streichergebnis für das Juniorenteam lieferte Joelle Celina Selenkowitsch (Achim) mit Akeby’s Zum Glück. Mit 33,8 Minuspunkten rangiert sie auf Platz 25.

Die beiden deutschen Einzelreiterinnen Kaya Thomsen (Lindewitt) mit Horseware’s Barny (30,3) und Isabell Mengeler (Hamminkeln) mit Mighty Carrera (33,0) belegen nach der Dressur die Plätze acht bzw. 20.

Noch aber ist nichts entschieden. Im Gegenteil. „Das hier wird kein „Dressur“turnier“, sagt Julia Krajewski. „Beide Geländestrecken sind reell anspruchsvoll. Das haben wir auch ein bisschen so erwartet. Aber ich bin froh, dass meine Teamreiter alle bereits Erfahrung auf Drei-Sterne-Niveau haben. Die Abmessungen der Hindernisse sind für die Klasse maximal, alle Aufgaben kommen sehr schnell hintereinander. Sie müssen hier sehr konzentriert und genau reiten, aber auch die Zeit im Blick behalten.“
(fn-press).

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