"Ich könnte mir für den Mercedes-Benz Preis kein besseres Team wünschen"

 Interview mit Meredith Michaels-Beerbaum:  Sport

Foto: Aachen 2015/ Michael Strauch

Anfang Juni stürzte Springreiterin Meredith Michaels-Beerbaum so schwer, dass sie sich das Schlüsselbein brach. Bald darauf saß sie wieder im Sattel, startete mit einer Spezialweste. Und nur zwei Monate nach dem Sturz wurde sie in die deutsche Equipe für die FEI Europameisterschaften Aachen 2015 berufen. Darüber sprachen wir mit ihr.

Frage: Hat Sie die Nominierung für die deutsche Mannschaft nach ihrem Sturz und der Operation überrascht?

Meredith Michaels-Beerbaum: Im Mai beim Turnier in Aachen war ja noch alles super. Dann kam der Sturz, und ich hatte natürlich erstmal keine Ahnung, was das nun bedeutet und wie es weitergeht. Alles war unklar: Wann würde ich wieder Top-Sport und Top-Leistung abliefern können? Aber es zeichnete sich dann ja schnell ab, dass es wieder gut geht, vor allem dank der Spezialweste.

Frage: Wie fühlt es sich aktuell an auf dem Pferd?

Michaels-Beerbaum: Inzwischen perfekt. Als es wieder gut ging im Sattel, bin ich erst ein kleines Turnier geritten. Dann in Falsterbo, Mannheim und Hickstead. Mit jedem Mal ging es besser und inzwischen stimmt wieder alles.

Frage: Wie sehen Sie die deutschen Chancen im Mercedes-Benz Preis?

Michaels-Beerbaum:
Wir haben eine sehr sehr gute Mannschaft. Schauen Sie sich die drei anderen nur an: Alle haben bereits viele Top-Erfolge errungen, ich könnte mir für den Mercedes-Benz Preis kein besseres Team wünschen. Ich hoffe, dass wir hier in Aachen, vor unserem Publikum, wirklich begeistern können. Aber die anderen sind natürlich bärenstark. Mit den Franzosen ist in meinen Augen zu rechnen und natürlich mit den Niederlanden.

Frage: Rechnen Sie sich auch im Kampf um den „Rolex European Champion“ etwas aus?

Michaels-Beerbaum:
Natürlich habe ich auch für den Einzelwettbewerb Hoffnung. Fibonacci ist ein Top-Pferd. An einem guten Tag ist alles möglich, und in Aachen habe ich doch eigentlich immer gut ausgesehen.

Frage: Das Aachener Publikum liebt Sie. Ist das hilfreich, oder erhöht es den Druck?

Michaels-Beerbaum:
Klar, bei einer EM im eigenen Land ist der Druck doch ohnehin hoch. Wir sind topmotiviert und freuen uns riesig – auf das tolle Aachener Stadion, das Publikum und diese ganz spezielle Aachen-Atmosphäre.
 

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