Nationenpreisfinale beginnt am Donnerstag

 Deutsche Springreiter wollen Vorjahressieg wiederholen – Nielsen rückt für Weishaupt nach  Nachrichten, Sport

Warendorf (fn-press). Für die deutschen Springreiter steht vor dem Beginn der Hallensaison noch ein echter Höhepunkt auf dem Programm: In Barcelona (ESP) wird ab Donnerstag um den Sieg im Finale der FEI-Nationenpreisserie geritten. Das junge Team Deutschland, für das Simone Blum, Marcus Ehning, Laura Klaphake, Andreas Kreuzer und Denis Nielsen starten, tritt als Titelverteidiger an.

Im vergangenen Jahr durfte noch eine routinierte Mannschaft mit Christian Ahlmann, Ludger Beerbaum, Daniel Deußer, Marcus Ehning und Janne Friederike Meyer-Zimmermann die Trophäe in den katalanischen Nachthimmel stemmen. Aus diesem Quintett ist diesmal einzig Marcus Ehning (43, Borken) wieder dabei. Er führt ein junges Team in die Mission Titelverteidigung. Laura Klaphake (23, Steinfeld) und Simone Blum (28, Zolling) haben nicht erst im Rahmen der Europameisterschaften in Göteborg bewiesen, dass sie und ihre Pferde auf Fünf-Sterne-Niveau vorne mitreiten können. Der 27-jährige Andreas Kreuzer (Herford) und sein Wallach Calvilot waren im Juli bestes deutsches Paar im Großen Preis von Aachen.

Ursprünglich waren auch Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und LB Convall für einen Start in Barcelona vorgesehen, doch daraus wird nichts. „Familie Liebherr, die Besitzer von Convall, haben sich kurzfristig gegen einen Start des Hengstes in Barcelona entschieden. Das bedauern wir sehr“, sagte Bundestrainer Otto Becker. Statt Weishaupt reist nun der 28-jährige Denis Nielsen (Isen) nach Barcelona, der mit dem Hengst DSP Cashmoaker zum Nationenpreis-Team in Samorin (SVK) gehörte, das den zweiten Platz belegte. Am vergangenen Wochenende wurden die beiden außerdem Zweite im Großen Preis von Darmstadt-Kranichstein. Viel Zeit zum Packen und Anreisen bleibt nicht mehr, denn die Verfassungsprüfung steht bereits am Mittwoch auf dem Programm. Die Wettkämpfe beginnen am Donnerstag mit der ersten Runde, in der die klare Zielvorgabe des Bundestrainers lautet: direkte Qualifikation für das Finale der besten Acht am Samstagabend.

Rückblick: die Qualifikationsphase
Deutschland hatte, genau wie die weiteren sieben Nationen der Europa-Division 1, zwischen April und August bei sechs Turnieren die Chance, Punkte für die Endrunde in Barcelona zu sammeln. Das gelang den von Otto Becker nominierten Reitern vor allem mit einem Sieg gleich zum Auftakt im belgischen Lummen. Es folgten ein dritter Platz in St. Gallen (SUI), ein fünfter in Rotterdam (NED) und ein zweiter in Falsterbo (SWE). Die beiden siebten Plätze von La Baule (FRA) und Hickstead (GBR) bilden die Streichergebnisse. Insgesamt kam Deutschland auf 325 Punkte und schloss die Qualifikationsphase auf Rang fünf ab. Die meisten Zähler sammelte die niederländische Equipe (360). In Barcelona beginnen aber alle wieder bei Null. Neben Deutschland werden 14 weitere Nationen um den Sieg mitreiten: Belgien, Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Niederlande, Neuseeland, Schweiz, Schweden, Spanien, Vereinigte Arabische Emirate und die USA.

Vorschau auf das Finale:
Die entscheidende Runde der Nationenpreis-Serie wird im Rahmen des internationalen offiziellen Springturniers (CSIO5*) auf dem Olympia-Gelände von 1992, dem Real Club de Polo, ausgetragen und besteht aus drei Prüfungen. Im ersten Wettbewerb, der am Donnerstag, 22. September um 14.30 Uhr stattfindet, starten alle 18 Teams mit jeweils vier Reitern und Pferden. Es gibt einen Umlauf ohne anschließendes Stechen. Am Freitagabend um 21 Uhr folgt der sogenannte Challenge-Cup, ein kleines Finale, das die schlechteren zehn Teams des Vortags bestreiten.
Die mit 1,25 Millionen Euro dotierte große Final-Prüfung folgt dann am Samstagabend um 21 Uhr. Dort kämpfen die acht besten Teams um die Trophäe. Die Strafpunkte aus der ersten Runde werden nicht mitgenommen, alle Teams starten also wieder bei Null. Sowohl der Challenge-Cup als auch das Finale werden mit einem Umlauf und einem möglichen Stechen ausgetragen. Wie bei jedem Nationenpreis gibt es auch hier ein Streichergebnis. Für Sieg und Platzierungen zählen also stets die drei besten Resultate der Teams.

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