Omaha: Guido Klatte jun. und Qinghai ohne Fehler

 US-Amerikaner McLain Ward gewinnt erste Runde des Weltcup-Finals der Springreiter.  Sport

Symbolfoto

Warendorf (fn-press). Der Jüngste im deutschen Team hat zum Auftakt des Weltcup-Finals im US-Amerikanischen Omaha die erfolgreichste Runde geliefert. Guido Klatte jun. (21) und sein Wallach Qinghai blieben im Zeitspringen am Donnerstagabend, das als erste Qualifikation für das Finale am Sonntag diente, ohne Fehler und beendeten den Parcours in 62.17 Sekunden auf Platz neun. Marcus Ehning und Markus Brinkmann folgten mit je einem Abwurf in den Top-20. Für Ludger Beerbaum und Christian Heineking brachte der Abend nach mehreren Fehlern keine vordere Platzierung.

„Glück gehabt“, lautete das Fazit des Weltcup-Debütanten Guido Klatte jun. (Lastrup) nach der ersten Runde. Die zweifache Kombination, auf einen Oxer folgend, war an diesem Abend die größte Klippe für ihn und seinen zehnjährigen Wallach Qinghai (von Quidam de Revel – Cordalme). „Wir sind ein bisschen dicht drangekommen. Qinghai sprang zwar hoch, aber nicht so weit, da wurde es etwas knapp, da musste ich ein bisschen mehr reiten. Aber er ist ein sehr vorsichtiges Pferd und hat das heute gut gemacht“, sagte Klatte über seinen Oldenburger Fuchs. Sechsjährig war Qinghai Bundeschampion. Dass der Wallach den Anforderungen des Weltcup-Finals gewachsen ist, dessen ist sich sein Reiter sicher. „Ich muss es ihm morgen noch ein bisschen leichter machen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir eine gute Runde schaffen“, so Klatte, der 2015 schon Deutschlands U25-Springpokal gewann und amtierender Europameister der Jungen Reiter ist. Jetzt bestreitet der Lastruper sein erstes Weltcup-Finale. Ein bisschen aufregender als andere Turniere sei es schon, meint er. „Der Druck ist größer. Aber damit habe ich eigentlich keine Probleme. Gut ist, dass ich nette Teamkollegen hier habe, die mich unterstützen.“

Nicht nur Bundestrainer Otto Becker steht dem jungen Reiter in Omaha zur Seite. Auch der erfahrene, dreimalige Weltcup-Gesamtsieger Marcus Ehning (Borken), bei dem Klatte bis Ende 2015 ein knappes Jahr lang trainierte, ist als Berater zur Stelle. Mit dem Ergebnis seines Schülers war er zufrieden. Mit dem Auftreten seines eigenen Pferdes Pret a Tout ebenfalls. Mit dem Ergebnis seiner Runde jedoch weniger. Die Zeit von 65.88 (inklusive einem Abwurf), bedeutete Rang 16 für den 43-Jährigen. „Morgen wird’s besser, da wird ein bisschen mehr riskiert“, gab er sich zuversichtlich. Knapp hinter Ehning, ebenfalls mit einem Abwurf (66.53sec), rangierte ein weiterer Weltcup-Debütant: Markus Brinkmann mit seinem Holsteiner Pikeur Dylon (von Diamant de Semilly – Carry). „Ich bin hier nicht nur zum Sightseeing“, sagte der 36-Jährige Herforder nach seinem Ritt. „Wir wollen es nicht übertreiben, aber schon mitmachen und die gute Form aus den Qualifikationen bestätigen.“ Das ist den beiden absolut gelungen. Eine starke Runde mit einem unglücklichen Fehler endete in einer Zeit von 66.53sec auf Platz 19.

Otto Becker zog aus deutscher Sicht ein „durchwachsenes“ Fazit: „Bei Guido Klatte und Markus Brinkmann hat es schon sehr gut geklappt. Auch von Marcus Ehning war das insgesamt eine gute Runde. Natürlich hätten wir uns gewünscht, noch etwas mehr in Reichweite zur Spitze zu sein. Aber morgen können alle nochmal Boden gut machen.“ Für Ludger Beerbaum und seine Holsteinerin Chiara (von Contender – Coronado) endete der Auftakt mit zwei Abwürfen (68.72sec/Rang 22). Christian Heineking und NKH Caruso (Oldenburger Springpferd von Cash and Carry – Starlight) leisteten sich bei ihrem Weltcupfinal-Debüt drei Fehler (77.03sec/Rang 30.). Fast drei Sekunden schneller als der fehlerfreie Guido Klatte jun. war Lokalmatador Mclain Ward mit HH Azur (59.27sec), der nun als Führender in die morgige zweite Qualifikation startet. Titelverteidiger Steve Guerdat und Bianca kamen ebenfalls ohne Fehler durch den Parcours – Rang drei in 60.06sec.

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