Aachen: Deutsche Vielseitigkeitsreiter führen im Nationenpreis

 Ingrid Klimke auf den Plätzen eins und vier.  Sport

Symbolbild

Aachen (fn-press). Längst hat sich der Vielseitigkeitssport in der Soers etabliert. Daher sind die Buschreiter auch 2015 bei den Europameisterschaften dabei, auch wenn es für sie hier nicht um Medaillen geht, sondern der traditionelle Nationenpreis ausgetragen wird. Nach den ersten beiden Teilprüfungen Dressur und Springen liegt die deutsche Mannschaft mit Ingrid Klimke (Münster) mit Horseware Hale Bob, Michael Jung (Horb) mit Halunke FBW, Dirk Schrade (Sprockhövel) mit Hop and Skip sowie Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) in Führung vor den Neuseeländern und Briten.

Der Abstand zwischen den führenden Teams ist allerdings gering. Während die deutsche Mannschaft zunächst mit drei Dressuren unter der 40er Marke gut vorlegen konnte, schrumpfte der Abstand im Springen wieder etwas zusammen. Mit Ausnahme von Ingrid Klimke leisteten sich die drei anderen Teamreiter jeweils einen Abwurf. Mit einem Zwischenstand von 118,1 Minuspunkten starten sie morgen ins abschließende Gelände. Für die Neuseeländer blieb es bei 121,2 Minuspunkten. Sie überrundeten damit das Team aus Großbritannien, das den Parcours ebenfalls nicht ungeschoren verließ und 123,6 Minuspunkte ins Gelände mitnimmt.

Ingrid Klimke konnte sich aber nicht nur über Teampferd Horseware Hale Bob freuen, mit dem sie am Ende Tages Platz vier in der Einzelwertung belegt. Dessen Dressurergebnis von 37,0 Minuspunkten toppte sie später noch mit ihrem Championatspferd FRH Escada JS. Die beiden Vizeeuropameister von 2013 übernahmen mit nur 32,1 Minuspunkten die Spitzenposition und behielten diese auch dank einer Nullrunde im Springen bei. Den zweiten Platz der Einzelwertung belegt die Britin Holly Woodhead mit DHI Lupin, die im vergangenen Jahr noch Mannschaftsbronze bei den Jungen Reitern gewinnen konnte. Auch sie blieb im Springen fehlerfrei und startet mit 34,3 Minuspunkten auf dem Konto ins Gelände. Ebenfalls sein Dressurergebnis sichern konnte auch der dreimalige Mannschaftsolympiasieger Andrew Hoy (Australien) mit seinem Hannoveraner Cheeky Calimbo. Mit 34,5 Minuspunkten rangiert er auf Platz drei.

Michael Jung, der ebenfalls mit zwei Pferden in der Soers an den Start geht, rangiert auf Platz fünf. Auch bei ihm war es Zweitpferd fischerTakinou, der sich mit 37,2 Minuspunkten vor Mannschaftspferd Halunke FBW (43,9/Platz 14) einordnen konnte. „Wir haben uns für die Erfahrung entschieden“, begründete Bundestrainer Hans Melzer die Nominierung fürs Team. Beide Pferde sind Jungs Favoriten für die EM in Blair Castle, während seine beiden bewährten Championatspferde fischerRocana FST und La Biosthetique Sam FBW den Weg zum CCI4* Burghley antreten sollen.

Punktegleich mit Jung und fischerTakinou beendete Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo den ersten Tag in der Soers. Hatte ihre Dressurvorstellung den Bundestrainer noch ins Schwärmen gebracht („Das war vom Allerfeinsten“), kostete sie ein Fehler im Springen den bis dahin zweiten Platz. Etwas Pech hatten Dirk Schrade und Hop and Skip. Ein Umspringen auf den Schlangenlinien kosteten ihn Punkte in der Dressur, ein Abwurf in der Zweifachen schloss sich an. Damit schlägt der Mannschaftsweltmeister mit 47,6 Minuspunkten für das Team zu Buche, aktuell das Streichergebnis.

Der Nationenpreis findet in diesem Jahr unter ungewohnten Bedingungen statt. Während der EM findet Dressur und Springen im Hauptstadion statt, das bekannte Dressurstadion wurde überdacht und dient den Reinern und Voltigierern als Wettkampfstätte. Daher wurden Dressur und Springen der Vielseitigkeitsreiter auf den grünen Rasen des Fahrstadions verlegt. „Das ist kein Problem, vor allem, wenn der Boden so gut ist wie hier. Und eine Vorbereitung auf unsere EM in Blair Castle“, sagte Ingrid Klimke. Nur das Gelände bleibt, wo es ist, wurde allerdings etwas verkürzt. „Eine ganze Schleife fehlt, die vor allem als Galoppierstrecke diente. Es wird also noch schwerer werden, in der erlaubten Zeit ins Ziel zu kommen“, prognostizierte Bundestrainer Hans Melzer.

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