Deutsche Springreiter gespannt auf Nationenpreis-Finale in Barcelona

 Ludger Beerbaums letzter Start im roten Jackett.  Service

Symbolfoto

Warendorf (fn-press). Kaum zurück von den Olympischen Spielen steht für die deutschen Springreiter die nächste Großveranstaltung an: das Finale der Furusiyya-Nationenpreis-Serie. Am 22. September beginnt das viertägige CSIO5* in der katalanischen Metropole Barcelona. Das deutsche Team hat die Qualifikation mit einem Sieg in Hickstead abgeschlossen. Doch in Spanien geht es für alle wieder bei Null los. Ludger Beerbaum will dort zudem seinen letzten Nationenpreis reiten.

Die Bundestrainer Otto Becker und Heinrich Hermann Engemann werden ein bewährtes Team zum Finale schicken. Dazu gehören die drei Team-Bronzemedaillengewinner von Rio, Christian Ahlmann, Weltranglistenerster aus Marl mit Taloubet Z, Daniel Deußer (Mechelen/BEL) mit First Class van Eeckelghem und Ludger Beerbaum mit Casello. Der 53-jährige Riesenbecker hatte in Rio angekündigt, seine Championats- und Nationenpreis-Karriere nach Barcelona zu beenden. Als vierter Teamreiter wird Marcus Ehning (Borken) mit nach Spanien reisen, der sich nach den Olympischen Spielen, wo er wegen einer Verletzung seines Hengstes Cornado NRW kurzfristig nicht starten konnte, mit einem Sieg im Großen Preis von Münster auf seinem zweiten Spitzenpferd Pret a Tout zurückmeldete. Mit dem französischen Wallach will er nun in Barcelona nach der Team-Trophäe greifen.

Die Qualifikationsphase:
Das Reglement der Furusiyya-Nationenpreisserie sieht vor, dass die Qualifikationen für das Finale in sieben Gruppen ausgetragen werden. Deutschland gehört der Europa-Division 1 an und hatte bei vier Turnieren die Chance, Punkte für die Endrunde in Barcelona zu sammeln. Das gelang dem Team vor allem mit einem Sieg im britischen Hickstead Ende Juli sehr gut. Zuvor war die Mannschaft in La Baule und Rom jeweils Vierte geworden. Das erste Qualifikationsturnier in Lummen war aufgrund des heftigen Regens abgebrochen worden. Als Ausgleich erhielt das deutsche Team 78.33 Zähler aufs Konto – berechnet auf Grundlage der insgesamt errittenen Punkte geteilt durch die Anzahl der Qualifikationsturniere, an denen teilgenommen wurde. So sieht es das Reglement vor. Deutschland schloss die Qualifikation mit 313.33 Punkten auf Rang drei ab.

Neben Deutschland werden 17 weitere Nationen um den Sieg mitreiten: Qatar, USA, Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Frankreich, Irland, Italien, Belgien, Australien, Niederlande, Schweiz, Schweden, Großbritannien, Ägypten, Ukraine und Gastgeber Spanien.

Das Final-Reglement:
Die entscheidende Runde der Nationenpreis-Serie wird im Rahmen des internationalen offiziellen Springturniers auf dem Gelände des Real Club de Polo ausgetragen. Auf dem Programm dieses CSIO5* stehen noch sechs weitere hochdotierte Rahmen-Prüfungen auf Fünf-Sterne-Niveau. Den Abschluss macht am Sonntag, 25. September, der Große Preis von Barcelona.

Das Nationenpreis-Finale besteht aus drei Prüfungen, jedes Team nimmt an zwei davon teil. Im ersten Wettbewerb, der am Donnerstag, 22. September ab 16 Uhr stattfindet, starten alle 18 Teams. Es gibt einen Umlauf ohne anschließendes Stechen. Bei Strafpunktgleichheit auf dem achten Platz zählen die Zeiten der drei besten Reiter der Teams.

Am Freitagabend ab 21 Uhr folgt der sogenannte Challenge-Cup, eine Art kleines Finale, das die schlechteren 10 Teams vom Vortag bestreiten. Der mit 1,5 Millionen Euro dotierte große Final-Wettbewerb folgt dann am Samstagabend ab 21 Uhr. Dort kämpfen die acht besten Teams um die Trophäe. Die Strafpunkte aus der ersten Runde werden nicht mitgenommen, alle Teams starten also wieder bei Null. Sowohl der Challenge-Cup als auch das Finale werden mit einem Umlauf und einem möglichen Stechen ausgetragen. Wie bei jedem Nationenpreis gibt es auch hier ein Streichergebnis. Für Sieg und Platzierungen zählen also stets die drei besten Resultate der Teams. Deutschland belegte im vergangenen Jahr Platz sechs im Finale. Titelverteidiger ist die belgische Equipe.

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