EM in Göteborg auch Saisonhöhepunkt für Para-Dressurreiter

 2017 mit neuen Aufgaben und Umbenennung der Behinderten-Grades.  Service

Symbolfoto

Warendorf (fn-press). Für die deutschen Para-Dressurreiter steht das Jahr 2017 im Zeichen der Europameisterschaften. Ab 21. August machen sie den Auftakt bei der Multi-EM im schwedischen Göteborg, wo bis zum 27. August auch die Dressur- und Springreiter sowie den Vierspännerfahrer um Titel und Medaillen kämpfen. Neu in diesem Jahr: Seit Januar gelten die neu benannten Behinderten-„Grades“ und neue Dressuraufgaben.

Im Para-Sport werden die Athleten je nach dem Schweregrad ihrer Behinderung in verschiedene Klassen eingeteilt, die sogenannten Grades. Bisher gab es offiziell vier Grades, wobei Grade I für die Menschen mit der stärksten Beeinträchtigung, nochmals in Ia und Ib unterteilt war. Seit 2017 gibt es nun fünf Grades: aus Ia und Ib wird I und II, die bisherigen Grades II bis IV werden zu III bis V.

Der Sichtungsweg nach Göteborg hält für die deutschen Para-Dressurreiter auch 2017 drei Meilensteine bereit: das Nationenpreisturnier CPEDIO in Mannheim (5. bis 9. Mai), die Deutsche Meisterschaft auf Gestüt Bonhomme in Werder/Havel (15. bis 18. Juni) und das internationale Turnier CPEDI3* im saarländischen Überherrn (7. bis 9. Juli). Im Anschluss daran, wird die Shortlist bekannt gegeben und die fünf EM-Kandidaten inklusive des ersten Reservereiters treffen sich ab 17. August zum Vorbereitungslehrgang in Luhmühlen.

Den Auftakt zum EM-Jahr 2017 machte Mitte Februar ein Kaderlehrgang in Warendorf, zu dem die Spitzenreiter teilweise mit neuen Pferden anreisten und bei dem erstmals auch die neuen Aufgaben vorgestellt und geritten wurden. „Die Aufgaben sind sehr viel technischer geworden und sind insgesamt schwerer zu reiten. In Grade V wird zum Beispiel die Folge ‚Galopp - auf der Mittellinie halten - Rückwärtsrichten- daraus versammelter Trab - vor den Richtern halten“ verlangt, wie beim Nürnberger Burgpokal“, schildert Equipechefin Britta Bando ihre ersten Eindrücke. „Insgesamt wird mehr Wert auf Durchlässigkeit gelegt, viele Übergänge, viele Volten und Wendungen, bei denen besonders auf Stellung und Biegung geachtet wird.“ Eine Konsequenz daraus: „Alle Küren müssen umgestellt werden, es gibt neue Pflichtlektionen, es müssen neue Wege ausgedacht werden, die Musik muss neu geschnitten werden, viel Aufwand und viele neue Kosten!“, so Bando.

Noch vor dem ersten Sichtungstermin in Mannheim reisen drei der deutschen Mannschaftssilbermedaillengewinner der Paralympics in Rio nach Doha in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort findet vom 2. bis 4. März ein CPEDI3* statt. An den Start gehen Alina Rosenberg (Konstanz, Grade II) mit Nea´s Daboun, Elke Philipp (Treuchtlingen; Grade I) mit ihrem Nachwuchspferd Fürst Sinclair sowie der Kür-Bronzemedaillegewinner Steffen Zeibig (Arnsdorf, Grade III) mit Feel Good.

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