Containerstandorte für Flüchtlinge am Reiterstadion Hannover: Landesturnier Hannover vorerst nicht gefährdet

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Hannover (psvhannover-aktuell). Wie die hannoversche Tageszeitung Neue Presse am 2. Februar berichtete, plant die Stadt Hannover an verschiedenen Orten im Stadtgebiet Flächen für die Errichtung von Containern zur Unterbringung von Flüchtlingen freizugeben. Betroffen ist davon auch eine Fläche der Stadt Hannover am Reiterstadion Hannover, die u.a. dringend als Parkplatz für das jährlich stattfindende Hannoversche Landesturnier Springen und Dressur – kurz HA.LT genannt – benötigt wird. Am 5. Februar trafen sich nun Vertreter aller Interessensgruppen im Bauamt, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.

 

Traditionell kommen Pferdesportfans aus ganz Niedersachsen und darüber hinaus seit 30 Jahren zum Landesturnier des Pferdesportverbandes Hannover, das auf dem Gelände des Reitervereins Hannover ausgetragen wird. 500 Reiter, 1500 Pferde und mehr als 4000 Zuschauer sind an fünf Tagen mitten in Hannover zu Gast. Auf einer großen Grünfläche, die der Stadt Hannover gehört, konnten bisher mit einer Sondergenehmigung, die jährlich beantragt wurde, Parkmöglichkeiten für die zahlreichen großen Transporter und Pferdehänger geschaffen sowie mobile Stallzelte errichtet werden. „Ohne diese Fläche kann man so ein großes Turnier nicht durchführen“, sagt Elke Martsch, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. „Der Verein hat überhaupt kein Problem damit, dass es nebenan Flüchtlingscontainer geben soll. Die Not dieser Menschen ist groß, und es muss ihnen geholfen werden“. Aber es müsse auch ein Weg gefunden werden, wie die Zukunft der beiden Traditionsturniere in Hannover gesichert werden könne. Eine Woche nach dem HA.LT, das vom Pferdesportverband Hannover veranstaltet wird, findet dort seit zehn Jahren auch das Trakehner Bundesturnier statt, das ebenfalls auf die zusätzliche Fläche angewiesen ist.  Der Reiterverein Hannover richtet 2015 außerdem ein Vielseitigkeitsturnier, ein Vereinsturnier, ein Pony- und Jugendturnier, eine Zuchtstuteneintragung und Bezirksmeisterschaften auf dem Gelände aus. 2016 sollen hier voraussichtlich die nationalen Special Olympics für behinderte Pferdesportler stattfinden.



Die Notwendigkeit, Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, verschärft sich 2015 für alle Kommunen in der Region. „Da es wohl nicht möglich sein wird, die Container für den Zeitraum dieser Veranstaltungen woanders zu hinzustellen, ist es wichtig eine gute Lösung für beide Seiten zu finden“, so Rechtsanwältin Elke Martsch, die die Interessen des RV Hannovers vertritt.  Bei dem Gespräch am 5. Februar im Bauamt Hannover gab es nun zielführende Gespräche mit Michael Heesch (Fachbereichsleiter Planen und Stadtentwicklung der Stadt Hannover), Heike Rudolph (FB Sport und Bäder), Gerlinde Hublitz (FB Planen und Stadtentwicklung), Klaus Oetjen (stellv. Vors. PSV Hannover), Jürgen Hanke (Trakehner Verband), sowie August Schmidt, Elke Martsch und Iris Dewitz (Vorstand RV Hannover) sowie Harry Grunenburg (Bezirksbürgermeister Bothfeld-Vahrenheide). Stadtsprecher Alexis Demos betonte bereits Anfang Februar bei einer Begehung des Geländes, dass man eine optimale Lösung für beide Seiten finden wolle.

 

„Fest steht, dass die Flüchtlingscontainer an der östlichen Spitze der Grünfläche auf jeden Fall zeitnah aufgestellt werden – begrenzt von der Kleingartenkolonie und der Straßenbahn“, so Klaus Oetjen vom PSV Hannover. Es wurde von Seiten der Stadt Hannover aber zugesichert, dass für die zweigeschossigen Containerbauten, die östlich des Wendehammers liegen und in denen ca. 100 Flüchtlinge untergebracht werden sollen, der geringstmögliche Flächenaufwand genutzt werden soll. Eine schwerlasttaugliche Zufahrt, die gebaut wird, ermöglicht es so, den Pferdetransportern auf das Turniergelände zu kommen. „Positiv ist natürlich auch, dass Strom- und Wasseranschlüsse gelegt werden, die wir in Zukunft mit nutzen dürfen. So entfällt das lästige Wasserschleppen mit Eimern und das teure Betreiben eines starken Generators. Nun müssen wir die uns verbleibenden Flächen optimal nutzen“, erklärt Elke Martsch.  Ein weiteres Treffen zum Start der baulichen Maßnahmen ist geplant.

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